Rezension

Mein Name ist Freedom

Freedom's Child
von Jax Miller

Bewertet mit 4.5 Sternen

Freedom Oliver ist eine außergewöhnliche Frau, die weiß wie der Boden der Tatsachen aussieht. Sie jobbt in einer zwielichtigen Kneipe, trinkt mit Begeisterung mal einen (oder mehrere) weit über den Durst, flucht und schimpft den lieben langen Tag. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich etwas ganz anderes. Freedom hieß früher mal Nessa. Früher, da hatte sie Mann und Kinder; doch dann ist Einiges schief gelaufen und Nessa wurde dank des Zeugenschutzprogramms zu Freedom. Und ist seitdem auf der Flucht vor der Vergangenheit; doch jetzt droht diese sie einzuholen.

Mein Name ist Freedom. Mit diesem Satz beginnt quasi jedes Kapitel; diese Wiederholung fand ich unglaublich gelungen, so als ob die Protagonistin sich immer selbst bestärkt. Apropos Stärke, Freedom ist eine starke Frau. Sie muss Unglaubliches aushalten, auch wenn das nicht spurlos an ihr vorüber ging. Wer Wert auf gesittete Wortwahl legt, sollte sich von Freedom fernhalten, denn ihre raue Schale spiegelt sich in einer rauen Sprache wieder. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, und das ist noch sehr beschönigt. Auch sonst ist sie kein Vorzeigefrauchen, trotzdem war sie mir sympathisch. Im Gegensatz zu so einigen anderen Figuren, die einem regelrecht widerlich anmuteten. Jax Miller hat definitiv das Talent ihren Figuren Leben einzuhauchen, Pappkameraden waren hier nicht zu finden. Ihr Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, die derbe Sprache fand ich äußerst passend. Die Spannung ist durchgehend auf hohem Niveau und Miller kommt immer wieder mit einer Überraschung um die Ecke, sodass die rasante Story nie langweilig wird. Einige Motive waren nicht brandneu, aber Millers Interpretation schon. Freedom’s Child ist für mich ein sehr gelungenes Debut und ich hoffe, dass die Autorin bald Neues liefert.

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 26. Juni 2016 um 22:08

Interessante Rezension!