Rezension

Meisterhaft

Sieben minus eins
von Arne Dahl

Als er die Blutspuren in dem labyrinthischen Kellerverlies findet, ist sich Kriminalkommissar Sam Berger sicher: Das unerklärliche Verschwinden der jungen Frau steht mit früheren Fällen in Verbindung, es muss weitere Opfer desselben Täters geben. Nur fehlt von denen jede Spur. Mit seiner waghalsigen Theorie steht Sam Berger alleine da und gerät bald von mehreren Seiten unter Beschuss. Allan Gudmundsson, sein Chef, hat wenig Verständnis für Bergers riskante Alleingänge und droht, ihn zu feuern. Dann entdeckt Sam Berger Spuren. Spuren, die nur er lesen kann, gelegt von einem Menschen, der ihn allzu gut zu kennen scheint. Sie führen ihn zu einem verlassenen alten Bootshaus und von dort zu einer längst verloren geglaubten Erinnerung. Tief verborgen in Bergers Vergangenheit gibt es etwas, das ihn mit den brutalen Verbrechen verbindet. Etwas, das lange Zeit keine Bedeutung zu haben schien und das der Täter jetzt mit gutem Grund ans Licht holt.

Arne Dahls neuer Thriller ist für mich eine wahre Meisterleistung. In seiner wundervollen Sprache hat er einen extrem spannenden Thriller konstruiert, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Die beiden neuen Ermittler Sam Berger und Molly Blom sind sehr eigenwillige, fast schon skurrile Charaktere, die auf eine sehr individuelle Art ihre Ermittlungen führen. Gerade dies macht das Buch zu etwas besonderem. Es unterscheidet sich wohltuend von den üblichen Skandinavienkrimis. Die Geschichte ist wie ein verknotetes Wollknäuel, dass man zu entwirren versucht. Es klappt nur sehr mühsam, Stück für Stück muss sich der Leser vorarbeiten, bis er ein klares Bild vor Augen hat. Und diese Arbeit hat sich meiner Meinung nach mehr als gelohnt. Das Buch ist eines der besten seines Genres, was ich in diesem Jahr gelesen habe, und es waren nicht wenige. Hoffentlich dauert es nicht mehr lange, bis der nächste Teil erscheint, denn der Cliffhanger am Ende ist schon ziemlich gemein. Ich gebe 5 Punkte und eine klare Leseempfehlung.