Rezension

Meisterin der erzählerischen Wendepunkte

Sieben Tage voller Wunder - Dani Atkins

Sieben Tage voller Wunder
von Dani Atkins

Bewertet mit 4 Sternen

Dani Atkins hat mich mit „Die Achse meiner Welt“ richtig aus den Socken gehauen und der Roman hat mich wirklich noch lange beschäftigt. „Die Nacht schreib uns neu“ war auf Grund der Dreiecksgeschichte etwas frustrierend und „Der Klang deines Lächelns“ habe ich noch nicht gelesen, aber dennoch war immer festzustellen, dass Dani Atkins eine tolle Erzählerin ist, die ihre Plots gut durchdenkt und einen sehr angenehmen Schreibstil hat.

Daher habe ich bei „Sieben Tage voller Wunder“ auch zugegriffen. Aber es ist eigentlich ziemlich schwierig hierzu eine Rezension zu verfassen, da die Erzählung doch recht wenig Seiten hat und daher ist es verdammt schwer, eine Bewertung abzugeben, ohne die großen Handlungsbögen nicht bereits anzudeuten. So viel kann man aber definitiv sagen, Atkins weiß spannende Wendungen zu verarbeiten.

Ich war so gesehen schon bereits vom Klappentext direkt angefixt, weil die Geschichte rund um einen Flugzeugabsturz und dann sechs, sieben Tage nacktes Überleben, so ganz anders klang, als das bisher Geschriebene der Autorin. Klar, bei ihr gibt es immer einen Unfall oder sonst einen Knall, aber so dicht erzählt, das war bis jetzt nicht dabei. Die Protagonisten gefielen mir beide recht schnell. Hannah wirkte zwar etwas unbeholfen und geprägt von starken Selbstzweifeln und dennoch konnte sie mich schnell als nachdenkliche, liebevolle Person überzeugen. Logan ist ihr natürlich als der perfekte Held an die Seite gestellt und er trägt die Geschichte wirklich wunderbar. Aber allgemein bin ich von Atkins‘ männlichen Protagonisten immer angetan.

Der Handlungsverlauf hat neben Dramatik aber auch vielen ruhige, nachdenkliche Momente geboten, so dass das Leseerlebnis definitiv an eine Achterbahn erinnerte. Irgendwann kamen dann bei mir Spekulationen auf, was wohl noch Großes passiert, denn bei Atkins passiert immer noch etwas. Mir fielen kleinere Details auf, die nicht ganz stimmig waren und tatsächlich zeigte sich letztlich, dass die Andeutungen stimmten. Die Idee dahinter finde ich wirklich großartig, aber dennoch bleiben für mich logische Lücken zurück. Die sind nicht dramatisch, weil sie eben Teil einer epischen Liebesgeschichte sind, aber dennoch kann man episch auch mit realistisch verbinden und da stimmte eben nicht alles. Dennoch habe ich das Buch am Ende zufrieden zugeklappt und festgestellt, dass es ein Lesevergnügen wie im Rausch war.

Fazit: Atkins hat es wieder geschafft und einen erzählerischen Wendepunkt geschaffen, der zwar irgendwann absehbar war, aber der Liebesgeschichte dennoch das spezielle Etwas gegeben hat. Neben der Vorhersehbarkeit blieben für mich auch logische Lücken zurück, aber manchmal ist eine toll erzählte Geschichte eben mehr wert als die logische Korrektheit. Und die Geschichte war toll erzählt, daher gebe ich zufriedene vier Sterne!