Rezension

Melancholisch und dramatisch - und trotzdem humorvoll

Die Liebe, die uns bleibt - Jenny Eclair

Die Liebe, die uns bleibt
von Jenny Eclair

Bewertet mit 5 Sternen

Das Familiendrama las ich zusammen mit anderen Lesern in einer Lesejury Leserunde, die mir sehr viel Freude bereitet hat. Die Leserunde war sehr fair, kommunikativ und stimmig. Ich habe "Die Liebe, die uns bleibt" Mitte August begonnen zu lesen und bin - warum auch immer - von einer herzerwärmenden Familiengeschichte ausgegangen. Fehlalarm! Das Buch ist sehr viel mehr. Man sollte sich vom wunderschönen Buchcover nicht ablenken lassen, das zwar sehr gelungen und wunderschön ist, den Leser aber auch durchaus täuschen kann. 

Ich stolperte zunächst über den Schreibstil, den ich erst ungewohnt und dann später grandios fand. Der Schreibstil ist, besonders in Edwinas Leseabschnitten, sehr melancholisch, ansonsten aber auch sehr bewegend und humorvoll. Das hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich denke, dass viele Leute Probleme damit haben werden. Die Geschichte wird von drei verschiedenen Personen erzählt und offenbart Stück für Stück schreckliche Familiengeheimnisse. Und obwohl man ahnt, dass etwas Schlimmes passiert sein muss, ist man im Nachhinein nicht weniger überrascht. Dementsprechend kann ich sagen, dass ich "Die Liebe, die uns bleibt" keineswegs vorhersehbar fand. Aber da waren die Meinungen innerhalb der Leserunde doch recht unterschiedlich. 

Ich war von den ersten Seiten an total begeistert und konnte es immer kaum erwarten, den nächsten Leseabschnitt zu lesen. Und immer, wenn man denkt, dass es schlimmer nicht werden kann, legt die Autorin noch eins drauf! Mit jedem Kapitel wird deutlich, was Edwina geprägt hat und warum sie das Haus, das sie so sehr liebte, verlassen muss. Ich bin begeistert von dem Buch und unheimlich dankbar, es im Rahmen der Leserunde gelesen haben zu dürfen. Sonst wäre ich wohl nie auf das Buch aufmerksam geworden. Ihr müsst das Buch lesen! Ich habe bisher keine vergleichbare Geschichte gelesen.