Rezension

Meridian - dunkle Umarmung

Meridian. Dunkle Umarmung - Amber Kizer

Meridian - Dunkle Umarmung
von Amber Kizer

=== zum Inhalt ===

Von klein auf ist die fünfzehnjährige Protagonistin des Buches, Meridian, umgeben vom Tod. Auf unerklärliche Weise sterben in ihrer Nähe ständig Insekten und kleine Tiere. Dass sie dies zum Außenseiter macht versteht sich fast von selbst. An ihrem sechzehnten Geburtstag ändert sich Meridians Leben jedoch schlagartig. Nach einem missglückten Anschlag auf sie muss sie fliehen und ihre Eltern schicken sie zu ihrer Tante. Dort erfährt Meridian, dass sie eine Fenestra ist – sie kann verstorbenen Seelen den Weg in den Himmel öffnen. Von nun an hat Meridian nicht nur einiges zu lernen, sondern muss auch auf der Hut sein, denn Fenestrae haben mächtige Feinde…

=== meine Meinung ===

Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand genommen habe, ist mir gleich das wunderschön gestaltete Cover aufgefallen. Auf den ersten Blick ist es nur ein Bild, aber jedes Mal wenn ich es anschaue entdecke ich Neues. Es ist sehr Detailreich und sticht dadurch von den vielen langweiligen, immer gleichen Cover so vieler Bücher heraus. Auch jeder Kapitelanfang ist illustriert. Das Bild ist zwar gleichbleibend, aber es gefällt mir gut. Die Illustrationen passen sehr schön zum Inhalt des Buches. Die gesamte Gestaltung des Buches ist einfach wunderschön. Dies ist das zweite Buch welches ich von PAN lese, aber auch wenn ich mir die anderen Bücher so anschaue, scheint man dort Wert auf eine schöne Gestaltung zu legen. Dies gefällt mir sehr gut, denn es zeigt für mich die Liebe zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und fließend. Somit habe ich gleich gut in die Geschichte hineingefunden. Die verwendete Sprache ist von den Worten her recht einfach, aber die Formulierungen sind sehr schön. Die Autorin hat für mich ein gutes Gefühl für Worte und mir gefällt ihr Sprachstil sehr gut.

Amber Kizer hat einen sehr schönen Blick für Details. Sie zählt immer wieder Details auf, die jedoch in keinem Falle langweilen, sondern das Buch in meinen Augen abrunden. Durch diese Details ist es mir sehr schnell gelungen, mir ein gutes Allgemeinbild über die Personen, die Situationen aber auch Dinge wie z.B. das Haus oder die Höhle zu verschaffen. Auf Seite 82 schreibt die Autorin „Die Realität speist sich aus Einzelheiten.“ Und genau dies ist ihr selbst auch sehr gut gelungen.

Als Leser erfährt man gemeinsam mit Meridian, der Hauptprotagonistin des Buches, mehr darüber was Fenestrae sind, wie ihre Arbeit aussieht, welche Feinde sie haben und wie sie sich vor ihnen schützen können. Ich mag es, als Leser etwas gemeinsam mit den Protagonisten zu erleben und nicht alles direkt vorgesetzt zu bekommen und als quasi allwissender Leser die ahnungslosen Protagonisten zu begleiten. Dadurch gelingt es Amber Kizer auch gleich einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Ende anhält.

Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen. Ich finde, dass die Umsetzung der Autorin sehr gelungen ist. Durch ihren Schreibstil ist es ihr gelungen mein Kopfkino in Gang zu setzen und mich mit in eine neue Welt zu nehmen. Stellenweise überschlagen sich die Ereignisse etwas. Bedenkt man jedoch, dass hier nicht nur Menschen, sondern auch andere Wesen ihre Finger im Spiel haben, erscheint diese Tatsache gar nicht mehr so unrealistisch. Zumindest mir ist es leicht gelungen mich damit abzufinden, und diese Dinge einfach so hinzunehmen. Oftmals gelingt mir dies nicht, und ich betrachte diese schnelle Reihenfolge von Ereignissen als unrealistisch, dieses Buch ist hier jedoch eine Ausnahme, was aus meiner Sicht ein weiterer Pluspunkt für das Buch ist.

In dieser Geschichte geht es auch um einen Kampf zwischen hell und dunkel, gut und böse. Dies hat sich bereits recht schnell gezeigt und ich dachte, das Buch sei von der Atmosphäre her dunkler, weil es so schien als sei die dunkle, böse Seite wesentlich mächtiger und stärker als die helle, gute Seite. Dies war jedoch nicht der Fall, und die Botschaft, die die Autorin damit gibt, nämlich stets an die Liebe zu glauben, hat mir außerordentlich gut gefallen.

Das Buch beschäftigt sich sehr mit den Themen Tod und Abschied nehmen aber auch dem, was von einem Menschen bleibt, wenn er stirbt. Amber Kizer behandelt diese Themen auf eine sehr sensible, gefühlvolle Art und Weise. Ich denke, als Leser kommt man nur schwer darum herum sich seine eigenen Gedanken zu diesen Themen zu machen. Wer sich partout nicht mit diesen Themen beschäftigen möchte, dem würde ich von diesem Buch abraten.

Die Kapitel selbst sind eher kurz und umfassen nicht viele Seiten. Das spornt mich ja immer zum Lesen an, weil ich dann denke „Ach, ein Kapitel kann ich noch lesen…. Und noch eins… und noch eins…“ Somit hatte ich das Buch auch recht schnell gelesen und kam dann viel zu schnell zum Ende.
Das Ende ging mir etwas zu schnell und da haben sich in meinen Augen die Ereignisse etwas zu sehr überschlagen. Ein paar Seiten mehr hätten das Ende aus meiner Sicht etwas runder gemacht, und dies hätte dem Buch nicht geschadet. Die Geschichte selbst ist in sich abgeschlossen. Dennoch freue ich mich darüber, dass es eine Fortsetzung gibt, denn mir hat an diesem Buch so vieles gefallen, dass ich Meridian und Tens gerne noch auf ihrem weiteren Weg begleite.

=== mein Fazit ===

Alleine durch die tolle Gestaltung des Buches habe ich es gerne in die Hand genommen, da mich auch der Inhalt absolut überzeugt hat. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und auch die Geschichte selbst konnte mich überzeugen. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternchen für dieses Buch sowie eine Leseempfehlung für alle, die sich mit dem Genre oder der Inhaltsbeschreibung anfreunden können.