Rezension

Merle und ihr zauberhafter Sommer am Waldsee

Ins Blaue hinein - Kristina Dunker

Ins Blaue hinein
von Kristina Dunker

Beschreibung:
Eigentlich hat Merle keine Lust auf Urlaub bei den Großeltern. Im Feriendorf trifft sie jedoch auf Felix, mit dem sie so herrlich den Waldsee erkunden und fantastische Geschichten erfi nden kann. Auch mit Dana ist sie gern unterwegs, obwohl diese alle Jungs einschließlich Felix für »Kinder« hält. Eines Tages wird die Urlaubsstimmung am Waldsee gestört – muss Merle sich nun zwischen ihren Freunden entscheiden?

Kristina Dunker beobachtet mit träumerisch-sicherem Gespür die Verunsicherungen, denen Mädchen zwischen Kindheit und Teenager-Alter ausgesetzt sind. Ein feinfühliger Adoleszenzroman und eine Liebeserklärung an den Sommer!

DIe Autorin:
Kristina Dunker, 1973 in Dortmund geboren, studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Bochum und Pisa und arbeitete als freie Journalistin. Im Alter von 17 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Seither hat Kristina Dunker zahlreiche Kinder- und Jugendromane verfasst und erhielt für ihre Arbeit mehrfach Preise und Stipendien, darunter den Nachwuchsliteraturpreis der Stadt Voerde.
Kristina Dunker lebt als freie Autorin in Castrop-Rauxel und bietet regelmäßig Lesungen, Werkstattgespräche und Schreibworkshops für Jugendliche an.

Meine Meinung:
Merle hat Ferien, und diese soll sie ausgerechnet bei Oma und Opa verbringen, die nicht einmal ihre richtigen Großeltern sind. Ihre Mutter ist schwanger, und irgendwie fühlt sich Merle abgeschoben. Auf dem Weg dorthin findet sie auf einem Parkplatz ein verwaistes, aufblasbares Krokodil, das fortan mit ihr den Urlaub verbringt.
Und plötzlich ist alles gar nicht so blöd, wie sie dachte, denn sie lernt Felix kennen, mit dem sie den geheimnisvollen Waldsee erkundet und ihre Träume teilt. Außerdem ist Opa ein begnadeter Erzähler, der ihr von Wels Günther berichtet, der in dem See sein Zuhause gefunden hat. Alles könnte so schön sein, doch da naht Ärger im Paradies ...

Ich fand das Buch überaus bezaubernd. Mir hat nicht nur die Geschichte gefallen, sondern auch besonders die Beschreibungen. Ob die Sonne schien und die Libellen über den See tanzten, ob sich ein Sommergewitter anbahnte und man die Luft danach förmlich riechen konnte, oder ob man sich selbst abends auf der Veranda sitzen sah, um den spannenden Abenteuern des Welses zu lauschen.

Man kennt ja selbst noch die unbeschwerten Sommer, in denen man herumflachste, ein bisschen mehr erwachsen wurde, sich gekabbelt hat, die erste Verliebtheit spürte - all das hat die Autorin in einem Gute-Laune-Roman eingefangen, der auch ein bisschen in die Tiefe der Seelen blickt und das eine oder andere Drama zutage befördert, aber ohne zu übertreiben.
Einfach abtauchen und genießen.
Dabei ist es egal, wie jung oder alt man ist. Mit 13 wird man sich mit Merle gut identifizieren können, und die "älteren" Semester werden wehmütig an die Tage denken, an denen die ultimative Frage lautete: Was machen wir heute? Baden, Eis essen, Geschichten erfinden?
Das Buch ist eines für jedes Alter, da gibt es keine Begrenzung.

Der Schreibstil ist schön poetisch und die Handlung wird nie langweilig. Man fliegt praktisch durch die Seiten und hat noch eine Geschichte in dem Buch: Nämlich die von Wels Günther, der sehr real erscheint.

Sehr empfehlenswert; liebevoll und träumerisch verfasst.

5 Sterne.