Rezension

Mieser Cliffhanger aber saugut!

Ashes - Brennendes Herz - Ilsa J. Bick

Ashes - Brennendes Herz
von Ilsa J. Bick

Mein Fazit: Ilsa J. Bick hat sich ziemlich schnell, ziemlich tief in mein Herz geschrieben. Sie vermittelte tiefe Bilder, setzte gekonnte Zusammenhänge und gab mir einen Roman, der mich dermaßen überzeugte, dass es mich regelrecht überraschte und ich mich überrannt fühlte. Auch das Cover konnte meiner anfänglichen Skepsis den Gar ausmachen. Ich bin angefüttert und empfehle es uneingeschränkt weiter. Dennoch zwei kleine Tipps: Wenn ihr fiese, etwas ekelerregende Situationen in einem Roman nicht verkraftet, überlegt euch das Lesen dieser Lektüre noch einmal und am Besten überlegt ihr so lange, bis Band 2 erscheint, denn dann habt ihr der langen Wartezeit nebenher noch ein Schnippchen geschlagen und ich wünschte, diese Option stünde mir noch offen. Denn glaubt mir, diesen Cliffhanger wollt ihr nicht erleben, nur wenn es gar nicht anders geht!

Inhalt:

Alex ist in die Wildnis gefahren, um sich über einige Dinge klar zu werden. Das erzählt sie zumindest ihrem Gewissen zur Beruhigung. Denn in Wahrheit weiß sie, dass sie schon lange verloren ist.
Denn seit cirka zwei Jahren wächst ein Tumor in ihrem Kopf, den die Ärzte einfach mit nichts besiegen können und inzwischen ist es nur noch eine Frage der Zeit. Die Zeit, die sie nicht mehr hat, um ein langes Leben zu führen und einer Normalität nachzugehen. Doch ihre letzte Zeit will sie nicht in einem Krankenhaus vor sich hin siechend verbringen. Alex’ Drang nach Leben und Selbstständigkeit ist immer noch so groß, dass sie sich alleine in die Wildnis begibt. Alles verläuft nach ihrem Plan. Bis sie dem alten Mann, seiner Hündin und seiner 8-jährigen Enkelin Ellie über den Weg läuft. Sie tauschen einige Sätze miteinander und bevor Alex ihren Weg fortsetzen kann, passiert bereits das Unvorstellbare. Eine Druckwelle wirft sie alle zu Boden, in ihrem Kopf hämmert es, eine urzeitliche Kraft setzt alle Lebewesen in ihrem Umkreis außer gefecht. Da ahnt Alex noch nicht, dass dies das Ende war. Das Ende von dem, was sie kannte, denn für sie ist es gleichzeitig ein neuer Anfang. Doch bevor sie das erkennen kann, muss sie sich mit Ellie durchschlagen, denn die Welt, wie sie sie kannte, existiert nicht mehr.

Meine Meinung:

Ilsa J. Bick hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen. Eine so raffinierte Taktik habe ich selten erlebt. Mein Plan sah vor, das erste Kapitel dieses Buches zu lesen. Dieses war jedoch so kurz, die Geschichte direkt so interessant und der Schreibstil fesselnd, dass ein weiteres Kapitel dem ersten folgte, bis ich gar nicht mehr an Kapitel dachte und gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören konnte.
„Ashes – Brennendes Herz“ ist der erste Teil einer dystopischen Trilogie und obwohl ich von Trilogien lieber Abstand nehme und die Bezeichnung „Brennendes Herz“ im Titel eher überflüssig finde, gefiel mir dieses Werk außerordentlich gut.
Zum Einen wird einmal ein anderer Aspekt einer möglichen Katastrophe, die die Menschen aus der Bahn wirft angesprochen und zum Anderen spielten die einzelnen Elemente auf atmosphärisch dichte Art unwiderstehlich zusammen. Irgendwie stimmte alles.
Von der Protagonistin Alex, die eigentlich schon alles aufgegeben hatte und dann makabrerweise als eine der wenigen ihres Alters die Chance erhält weiterzuleben, dem temporeichen Handlungsverlauf, der Balance zwischen spannenden Abenteuern, endzeitlichen Stellen, romantischen Passagen und persönlichen Schicksalen. Dabei gelang es Ilsa J . Bick noch irgendwie mich als LeserIn direkt anzusprechen und das alles gemeinsam vereint ist schon eine ziemliche Meisterleistung.
Gegen Ende ließ der Roman für kurze Zeit nach, jedoch nicht lange. Allerdings verlor Alex in meinen Augen etwas an Glaubwürdigkeit und es erschien mir ein wenig billig, auf einmal so etwas wie eine künftige Dreiecksbeziehung für die Fortsetzung vorzubereiten. Das war so ziemlich die einzige Unstimmigkeit, die mich wirklich störte, aber das ist wie ein Staubkorn im Universum im Vergleich zu der sonst wirklich soliden Geschichte. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich am Liebsten etwas ganz doofes anstellen würde, weil das Ende so endgültig spannend ist und so viel Spielraum für alle möglichen Geschehnisse lässt. Doch das würde auch nichts daran ändern, dass ich mich gedulden muss, wie all die anderen begeisterten LeserInnen vermutlich auch.

Mein Fazit:

Ilsa J. Bick hat sich ziemlich schnell, ziemlich tief in mein Herz geschrieben. Sie vermittelte tiefe Bilder, setzte gekonnte Zusammenhänge und gab mir einen Roman, der mich dermaßen überzeugte, dass es mich regelrecht überraschte und ich mich überrannt fühlte. Auch das Cover konnte meiner anfänglichen Skepsis den Gar ausmachen.
Ich bin angefüttert und empfehle es uneingeschränkt weiter. Dennoch zwei kleine Tipps:
Wenn ihr fiese, etwas ekelerregende Situationen in einem Roman nicht verkraftet, überlegt euch das Lesen dieser Lektüre noch einmal und am Besten überlegt ihr so lange, bis Band 2 erscheint, denn dann habt ihr der langen Wartezeit nebenher noch ein Schnippchen geschlagen und ich wünschte, diese Option stünde mir noch offen. Denn glaubt mir, diesen Cliffhanger wollt ihr nicht erleben, nur wenn es gar nicht anders geht!