Rezension

Milchkaffee und eine große Liebe.

Milchkaffee - Das Glück der Liebe - Susanna Ernst

Milchkaffee - Das Glück der Liebe
von Susanna Ernst

Ich habe schon sehr viele Bücher mit der Thematik "Nachkriegs-Deutschland" gelesen. Milchkaffee war jedoch eine große Überraschung für mich. 350 Seiten voll starker Gefühle, Spannung und einer Herzlichkeit, die für diese Zeit besonders wichtig war.

Den afroamerikanischen Soldaten Sam konnte ich besonders gut leiden. Sein Einsatz für den kleinen Erik hat mich tief beeindruckt. Er hat dem Kleinen das Leben gerettet, indem er ihn ein Krankenhaus brachte. Damit noch nicht genug. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er den Jungen nicht besucht. Sam hat erkannt, dass der Junge nicht nur körperliche Verletzungen erlitten hat. Der Lebensmut des Kleinen schwindet mit jedem Tag mehr. Seine Familie ist nicht auffindbar.
Sam lernt die kleine Ballerina Sophie und ihre Mutter kennen. 1945 war es nicht leicht, als dunkelhäutiger Mann akzeptiert zu werden. Trotzdem erlaubt Sophies Mutter, dass ihre Tochter im Krankenhaus für den schwer verletzen Erik tanzt.
Das sollte der Anfang einer großen Liebe sein .....

Ich war total fasziniert von dieser Liebesromanze. Erik und Sophie haben sich als Kinder unter sehr ´dramatischen Umständen kennengelernt. Die unbekümmerte Art von Sophie hat Erik wieder Lebensmut gegeben. Ihre Neugier hat ihm gut getan.  Dabei hat das kleine Mädchen schon selber viel Tragisches erlebt. Sie hat zu viele Gedanken im Kopf. Sie besitzt ein fotografisches Gedächtnis.
1945 war eine schwere Zeit. Erfurt wurde erst von den Amis- später von den Russen besetzt. Die Amerikaner waren sehr lieb zu den Kindern. Meine Mutter erzählte früher oft, dass sie von den Amerikanern Schokolade geschenkt bekommen haben. 
Ich habe dieses Buch mehrmals zur Seite gelegt und in Erinnerungen geschwelgt. Es enthält einiges, das ich von meinen Eltern gehört habe. 

Eine große Liebe, die den Wirren der Nachkriegszeit trotzt, beschert wunderschöne Lesestunden.
Die Geschichte zeigt, dass Kinder auch nach dem Krieg noch großen Gefahren ausgesetzt sind. Rassismus spielt auch eine Rolle. Die Probleme der Nachkriegszeit werden real geschildert.
Der Milchkaffee war einfach etwas Besonderes.
Das Ende konnte mich überraschen.

Ich kann diese Geschichte wärmstens empfehlen. Sie bietet so viel mehr, als der Klappentext verrät. Sie berührt einen da, wo man berührt werden möchte.

Danke Susanna Ernst.