Rezension

Mind Games

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Zunächst einmal, ich finde es richtig gut, dass diese Dystopie ein Einzelband ist. Bisher neigt dieses Genre nämlich dazu immer jede Geschichte mindestens in zwei Bände, eher noch eine Trilogie zu verpacken, was ich doch auch auf Dauer ein wenig lästig finde, muss man immer ewig warten, bis der nächste Band erscheint und man irgendwann das Ende erfährt. Hier ist die Geschichte hingegen in einen einzigen Band gegossen und das so gekonnt, dass man nicht das Gefühl erhält, dass sie gequetscht werden musste, man aber alles erfährt.

In vielen Dingen ist dieser Roman sehr innovativ und viel auch an technische Gedankenspiele angelehnt, wobei ich es, da ich selbst Informatik studiert habe, sehr interessant fand, welche Ideen die Autorin hier aufgreift, was sie sich vorstellen kann, dass es technisch möglich wäre so auf den Geist zuzugreifen und ihn über technische Möglichkeiten manipulieren zu können. Allein diese Phantasie, die hinter diesen Überlegungen steckt, finde ich extrem interessant und gelungen, auch wenn ich sie mir real nicht vorstellen könnte. Jedoch muss ich sagen, hat es die Autorin geschafft ihre Ideen so zu verpacken, dass sie einfach glaubwürdig wirkt und die Beschreibungen sind teils einfach klasse, vor allen Dingen, wie die Leute in diese programmierten Welten eintaucht können, alles was dort so möglich ist, man sich dort bewegen kann, als wäre es die echte Welt, es ist einfach super bildhaft beschrieben. Ebenso, wie auch die Tatsache, wie das Hacken in diesem Fall funktioniert, was sich mir zwar nicht zur Gänze erschlossen hat, aber vom Konzept her einfach super passte. Vor allem bin ich aber immer noch perplex, wie genau man manche Dinge wirklich manchmal nehmen sollte, denn immer hatte ich damit nicht gerechnet, wie wörtlich ich Bezeichnungen einfach nehmen muss, um manches Rätsel besser lösen zu können.

In dieser Gesellschaft ist Luna auch ein Charakter den ich sehr gern gewonnen habe, da ich vor allem auch ihre Abneigung verstehen konnte, sich etwas implantieren zu lassen, um auf diese Technik zugreifen zu können, denn auch ich würde dieses extreme eindringen in meine Privatsphäre nicht wirklich wollen, denn man weiß ja nie, was dann so alles von einem nach außen dringt, eventuell auch zu Personen, von denen man nicht möchte, dass sie auf diese Dinge Zugriff bekommen, denn Datenschutz spielt in der Gesellschaft in der Luna lebt, wirklich keine große Rolle mehr. Und gerade auch dieser Punkt ist es ja, der mitunter einer der wichtigsten in der Handlung wird. Eine Handlung, von der man eigentlich nicht viel erwähnen darf, will man dem Buch nicht zu viel vorweg nehmen. Auf jeden Fall ist es so, dass man dem Klappentext nicht zur Gänze glauben sollte, denn er stellt die Situation etwas vereinfacht vor. Es ist jedoch spannend Lunas Weg zu verfolgen, zu sehen, auf was sie alles stößt, diesen Ideenreichtum hinter dem Buch zu entdecken und zudem auch noch mit einer ziemlich spannenden Geschichte konfrontiert zu werden, die vor allem auch in ihrem Ende doch so ganz ander ist, als ich es erwartet hätte, bzw. in vielen Teilen ganz anders, wenn auch sehr gelungen!

Für Fans von interessanten Welten, die sich viel für technische Gedankenspiele interessieren, gern dystopisches Lesen und auch eher etwas im Jugendbuchbereich unterwegs sind, ist dieser Roman auf jeden Fall nur zu empfehlen!