Rezension

Minus 18°

Minus 18 Grad - Stefan Ahnhem

Minus 18 Grad
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Klappentext:
Das Cover passt, wie bisher bei allen Bänden der Reihe wieder wirklich gut zu einem skandinavischen Krimi bzw. Thriller. Was mir aber vor allen Dingen sehr gut gefällt, ist der Titel, denn wenn man einmal richtig nachdenkt, dann kann man ziemlich leicht darauf kommen, um was es in diesem Buch unter anderem geht. Er sagt eigentlich schon ziemlich viel aus und gerade das ist etwas, das ich ziemlich gelungen finde, denn man kommt wirklich nur drauf, wenn man durch den Inhalt des Buches wirklich darauf gestoßen wird oder wenn man einmal wirklich nachdenkt.
Auch der Klappentext ist in meinen Augen gelungen, weist er einen klar darauf hin, um was es in diesem Roman geht, aber verrät dabei bei weitem nicht genug, dass man den Inhalt wirklich vorausahnen kann, auch wenn es für mein Gefühl fast noch ein bisschen weniger Informationen hätten sein dürfen.

Inhalt/Idee:
Die Idee hinter diesem Thriller ist in gewissen Punkten nichts, was man bisher so noch nie hatte, weist aber eindeutig Aspekte auf, die ich so bisher wirklich noch in keinem Thriller oder Krimi aufgefunden habe, was mir einfach sehr gut gefällt. Ebenso, dass wieder Dunja und Fabian eine größere Rolle spielen, auch wenn sie diesmal nicht am identischen Fall arbeiten, sondern Dunjas Fall zwar entfernt etwas mit Fabian und Schweden zu tun hat, aber es sind doch vollkommen voneinander unabhänigege Handlungsstränge.
Dabei ist für mich jedoch der Fall, in dem Fabian arbeitet deutlich spannender, zumal er auch durchaus relativ vielschichtig ist und es wirklich Aspekte in diesem Thriller gibt, mit denen ich eindeutig so nicht gerechnet hatte. Auf jeden Fall bleibt er einfach bis zum Ende hin spannend, hat einige Wendungen und manches hatte ich vielleicht irgendwie befürchtet, aber so nie vom gesamten Bild her erwartet.

Aufbau und Schreibstil/Umsetzung:
Ich finde es wieder sehr gut, dass die Geschichte aus so vielen Blickwinkeln erzählt wird. Mal erlebt man Szenen, die von Fabian erzählt werden, mal von seiner Tochter, seinem Sohn, seiner Frau Sonja oder auch von Dunja oder einem der Opfer. Gerade das bringt einfach viele Facetten in die Geschichte und macht sie noch ein bisschen spannender, da man immer mal wieder auch schon etwas weiß, das andere Charaktere noch nicht wissen.
Vom Schreibstil her ist es einfach ein Typischer Ahnhem, der sich super gut lesen lässt, gleichzeitig die Ruhe der skandinavischen Krimis in sich hat, aber auch mit verdammt viel Spannung auch schnelleren Szenen aufwarten kann.
Was mich selbst ein wenig überrascht hat, ist das Ende bei dem noch ein Aspekt hinein gebracht wird, den ich so definitiv nie erwartet hätte und bei dem ich schon sehr neugierig bin, wie sich dieser in den weiteren Bänden noch entwickeln wird. Genauso, wie die Kapitel X am Ende jedes Bandes für mich immer interessanter werden.

Charaktere:
Gerade die Konstellationen innerhalb der Familie Risk finde ich immer interessanter. Sowohl Fabians Tochter, die immer reifer wird, als auch sein Sohn, der durch das Trauma in »Und morgen du« deutliche Probleme hat und auch durch seine Art immer mehr ins Löcher rutscht, in die er sich teilweise auch durch ungünstige Umstände hinein monövriert. Insbesondere auch Sonjas Verhältnis zu ihrer Familie, insbesondere Fabian, finde ich sehr spannend, da es oftmals so wirkt, als gäbe sie ihm alle Schuld an Schwierigkeiten, von ihrer Seite her scheint sie mir aber immer sehr wenig zugänglich. Fabian mag ich gern, da er einfach sehr menschlich wirkt, Schwächen zeigt, etc. Gerade auch seine Schwächen machen ihn sehr sympathisch, zumal seine Familie für ihn auf jeden Fall wichtig ist, egal, wie sehr er mit seinem Kopf in einem Fall steckt. Auch Dunja ist ein Charakter, den ich sehr gern mag, auch wenn ihre Alleingänge manchmal etwas sehr stur von ihr sind. Obwohl ich verstehen kann, dass man so wird, wie sie, wenn man immer wieder vor solche Probleme gestellt wird, wie Sleizner ihr immer noch beschert.
Neben den wichtigsten Charakteren, finde ich auch die Nebencharaktere, wie Fabians oder Dunjas Kollegen, Opfer und Täter sehr gut charakterisiert und gelungen.

Fazit:
Insgesamt ist es wieder ein sehr guter Thriller, der mir richtig gut gefällt und bei dem ich schon sehr gespannt auf den nächsten Teil bin, da man doch aus diesem Teil mit zwei Rätseln heraus geht. Zum einen der Erkenntnis, die Fabian am Ende des Buches ereilt, zum anderen diese Kapitel X, die mich immer neugieriger machen, denn existieren tut dieses Kapitel auch in den anderen Bänden und bisher weiß man immer noch nicht, was sich dahiner genau verbirgt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band um Fabian und Dunja.