Rezension

Mit Abstand das schwächste Teri Terry-Werk!

Book of Lies - Teri Terry

Book of Lies
von Teri Terry

Bewertet mit 2 Sternen

"Book of Lies" handelt von den Zwillingen Piper und Quinn, die erst durch den Tod der Mutter voneinander erfahren. Bei der Geburt wurden sie getrennt, weil die Großmutter in einer der beiden das Böse erkannte. Während Quinn, die vermeintlich Böse, so erzogen wurde, dass sie niemals lügt, drückt Piper ständig und überall. So unterschiedlich und doch so ähnlich versuchen die Zwillinge ihre Herkunft zu ergründen. Doch damit setzen sie eine Kettenreaktion in Gang, die sie letztlich selbst in Gefahr bringt.

Teri Terry bewundere ich als Autorin sehr. Sie schreibt zwar stets im Jugendbuch-Genre und dennoch gelingt es ihr scheinbar jedes Mal spielerisch vollkommen unterschiedliche Geschichten zu entwerfen, die letztlich nur gemeinsam haben, dass sie ein faszinierendes Weltbild entwerfen und spannend bis zum Schluss sind.

Da war ich doch etwas überrascht, dass ich von den erwähnten Stärken nichts in "Book of Lies" entdecken konnte. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Pipers, einmal aus Quinns Sicht. Während Quinn klar als Protagonistin installiert wird, die nahrbar und sympathisch wirken soll, ist Piper überhaupt nicht greifbar. Mal vertraut man ihr, dann wird man wieder skeptisch. Sie ist eben die Figur, aus deren Sicht es keinerlei Spaß macht die Geschichte zu verfolgen, da man sich mit ihr nicht identifizieren kann. Zum Glück sind die Kapitel aus ihrer Sicht auch durchgängig kürzer.

Neben der einen enttäuschenden Erzählperspektive ist es auch die Geschichte an sich, die mich nicht vom Hocker haut. Es dauert wirklich ewig, bis man als Leser überhaupt begreift, wovon "Book of Lies" eigentlich handelt. Einige Dinge kann man sich zwar zusammenreihen, aber bis zum Schluss wird nicht einmal konkret ausgesprochen, was Sache ist. Wenn ich fantastische Welten oder Elemente habe, dann muss ich die verstehen können, weil sie zu meiner normalen Realität nicht gehören. Das wird hier nicht gegeben und so konnte ich mich auch in der Geschichte nicht einfinden. Zudem hat mich eine Grundidee stark an C. J. Daugherty und "Die Entflammten" erinnert, so dass hier auch "das Neue" nicht gegeben war.

Da sich auf Grund 50% der Figuren und der Geschichte keine Grundspannung aufbauen wollte, plätscherte die Geschichte nur so vor mich hin. Wäre ich wirlich gepackt worden, so hätte ich das Ende vermutlich als spannend erfunden, da dort wieder ein für Teri Terry typischer Showdown abgefackelt wird, aber so ging für mich einer sehr durchschnittliches Buch zu Ende.

Fazit: Jeder Autor hat immer mindestens ein Werk, das nicht zu überzeugen weiß. "Book of Lies" ist definitiv der erzählerische Tiefpunkt von Teri Terry. Aber ich hoffe wirklich sehr, dass dies nur eine Ausnahme war, denn Teri Terry hat es eigentlich ziemlich drauf!