Rezension

Mit dem kleinen Hobbit durch Mittelerde

Der kleine Hobbit - John Ronald Reuel Tolkien

Der kleine Hobbit
von John Ronald Reuel Tolkien

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im Auenland, im Westen von Mittelerde, wohnen die Hobbits. Unter ihnen, einer mit dem Namen Bilbo Beutlin. Als eines Tages der Zauberer Gandalf und gleich 13 Zwerge bei ihm auftauchen, beginnt für ihn ein Abenteuer, mit dem er nie in seinem Leben gerechnet hat/ bzw. hätte. Als Meisterdieb soll er den Zwergen, allen voran Anführer Thorin Eichenschild, helfen, ihren Schatz zurück zu erobern. So begibt sich der kleine Hobbit mit den 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf auf eine gefährliche Reise durch Mittelerde zum Berg Erebor. Eine Reise, bei der sie auf Elben, Bären, Trolle, Orks, Spinnen und andere Gefahren stoßen. Und dann wäre da noch Smaug, ein Drache, der im Berg den Schatz bewacht.

Das ist ein Tolkien, nur ein bisschen kürzer. Die Wortwahl, die gesamte Ausdrucksweise unterscheidet sich deutlich von den meisten Fantasy-Romanen, welche man heute so liest. Die Erzählperspektive hat mal etwas von der gemütlichen Leserunde, bei der der Autor ganz frei heraus eine Geschichte erzählt und mal wirkt es so, als habe sie Bilbo selbst geschrieben. An so manche Ausdrucksweisen musste ich mich gewöhnen, aber nur, weil ich es so einfach nicht gewöhnt war.

Mittelerde ist schon in diesem kurzen Buch eine beeindruckende und fantastische Welt. Sie ist so komplex und an jeder Ecke so voller Leben und Kontraste, als hätte Tolkien sie persönlich durchreist und dabei jeden Stein umgedreht. Ich weiß nicht, ob sie so unbedingt etwas für Kinder ist, aber für alle Freunde von Fantasie-Welten allemal. Auch die Charaktere sind einfach nicht wirklich vergleichbar. Sich mit ihnen zu identifizieren fällt, nicht nur aufgrund der Gattung, schwer, denn sie denken so ganz anders, was wiederum auch mal Spaß macht, denn hier bleibt man definitiv eher Beobachter.

Mit dem Film hat dieses Buch eigentlich nur das Grundgerüst gemeinsam. Aus so wenigen Seiten eine so unglaublich lange Film-Trilogie zu drehen ist nahezu unmöglich, das ist wohl jedem klar, doch was vor allem in den letzten Teil hineininterpretiert wurde – unglaublich. Ich mag die Filme ganz gerne, obwohl ich Herr der Ringe wesentlich besser finde, aber ich will sie nicht mit dem Buch vergleichen. Was bei diesem Buch für einen Blockbuster fehlt, ist ganz klar der Herzschmerz und extrem verlängerte und teilweise überhaupt nicht vorhandene Action-Szenen. Diese hat aber nur der Film nötig – die Geschichte allein kommt super ohne aus.