Rezension

Mit einer fesselnden Atmosphäre, die zwar nicht dauerhaft spannend, dafür aber umso interessanter ist!

Mr. Mercedes
von Stephen King

Um was geht es in diesem Roman?
Ein Mercedes rast beabsichtigt in eine Menschenmenge. Es gibt viele Tote doch der Attentäter selbst, entkommt. Monate später meldet sich der Massenmörder zurück und droht ein erneutes Inferno an.

Die Handlung
beginnt zunächst mit dem Attentat auf die Menschenmenge. Sie wird aus drei Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht des pensionierten Detective Hodges und dann aus der Sicht des Massenmörders selbst und auch aus der Sicht eines der Opfer. Dies steigerte für mich Anfangs nicht nur die Spannung , sondern ließ ihn zunächst auch umso grausamer erscheinen.
Natürlich beweist Stephen King hier wieder einmal sein Händchen für die detailreiche Beschreibung seiner Geschichten. Ob es sich um die Figuren handelt oder den Ort des Geschehens, die Geschichte nimmt immer wieder mal Spannung auf und flacht dann wieder ab. Dennoch hat man immer wieder ein etwas gruseliges Gefühl im Hinterkopf, weil man die kranken Gedanken des Mörders mitverfolgt oder eben zusieht, wie der Detective scheinbar „ahnungslos“ immer wieder an ihm vorbei rauscht.

Die Figuren
Stephen King lässt seine Figuren wie gewohnt, sehr detailliert auftreten. Ob es sich um kaputte Typen handelt, ahnungslose Opfer oder auch gerissene, intelligente Täter, er versteht es einfach seine Figuren fast lebendig, erscheinen zu lassen.
Zum Beispiel  Detective Hodges:
Der pensionierte Bill Hogdes schaffte es in der Vergangenheit nicht, den Fall aufzuklären und erhält Monate später Briefe von diesem Mörder.
Er nimmt den Kontakt auf, weil er im Grunde genommen in seinem Leben nichts mehr zu verlieren hat und versucht mit zwei Bekannten den Mörder zu stellen.
Der Mörder selbst:
Intelligent und krank, kaputt und gerissen. Eine Person, bei dessen Handlung und Denken, selbst dem Leser Angst und bange werden kann.
Die anderen Figuren lasse ich mal außen vor, denn auch hier gilt, wie bei fast allen seinen Romanen, dass eine weitere Beschreibung viel zu viel verraten würde.

Der Schreibstil
wie für mich nicht anders gewohnt, streckenweise langatmig aber mit viel Liebe zum Detail.
Ich finde es nach wie vor faszinierend, wie er seinen Figuren das Leben einhaucht, eine fesselnde und beklemmende Atmosphäre schafft und zwischendurch auch Bezug zu seinen früheren Romanen aufnimmt.

Fazit:
Stephen King beweist erneut, dass er nicht nur Horror schreiben kann.
Mr. Mercedes ist ein sehr interessanter Thriller der mit seinen Figuren wie auch der Handlung überzeugt. Etwas nervig hingegen fand ich Detectives Hodges Gemüt. Klar passten seine Probleme in diese Handlung hinein, wurden aber vermehrt wiederholt was für mich dann etwas zu viel des guten war.
Streckenweise langatmig, wie man es von dem Autor gewohnt ist, schafft er es aber dennoch eine fesselnde Atmosphäre zu erzeugen, die zwar nicht dauerhaft spannend dafür aber durchaus interessant ist.
© Michaela Gutowsky