Rezension

Mit Schattenjägern auf der Suche nach der Wahrheit

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt - City of Bones
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wieso habe ich jetzt bitte so lange gebraucht, um dieses Buch in Angriff zu nehmen? Vielleicht, weil mich mein Unterbewusstsein davor schützen wollte – damit ich nicht sofort in die Buchhandlung rennen möchte um mir den nächsten Band zu kaufen. Der erste Band der „Chroniken der Unterwelt“ ist nämlich mehr als vielversprechend.

Es geht im Wesentlichen um Clary, deren ganzes Leben in nur wenigen Augenblicken plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Den Anfang nimmt dies in einer Disco, von der aus sich eine Kette von Ereignissen in Gang setzt, auf deren Weg sich so manche Wahrheit als Lüge herausstellt. Denn Clary ist mehr als ein einfaches Mädchen und muss sich nun auf einmal mit einer völlig fremden Realität auseinandersetzen. Mit einer Welt, voller Dämonen und Gefahren, an deren Existenz sie vorher nie geglaubt hat und muss dabei auch noch herausfinden, wer sie wirklich ist.

Was ich erwartet habe? Eine Fantasy-Story wie „Harry Potter“ mit Herzschmerz aus „Twilight“ und dem gewissen „Tribute von Panem“ – Faktor. Ein bisschen vielleicht, aber die Geschichte steht für sich selbst. Die Charaktere sind ausgearbeitet und beweisen bereits jetzt eine gewisse tiefere Persönlichkeit. Auch wenn Clary und vor allem ihr Freund Simon manchmal etwas, naja, ungewöhnlich mit manchen Situationen umgehen, sind sie doch auf ihre Art und Weise sehr liebenswürdig. An Charaktere wie beispielsweise Jace muss man sich heranarbeiten, aber im Endeffekt ist er eigentlich die interessanteste Persönlichkeit, denn obwohl es Clary ist, die nicht weiß wer sie ist, kann man sie leichter verstehen als den auf den ersten Blick unnahbaren und selbstbewussten Schattenjäger. Eigentlich eine typische Rollenverteilung in Büchern, aber die emotionalen Hintergründe sind es, die vor allem den Teil mit Liebe und Herzschmerz vom typischen Klischee abheben. Dabei schafft es „City of Bones“ alle Geschmäcker zu bedienen und nicht in den berühmten Finde-deine-große-Liebe-in-einem-epischen-Kampf-Stil steckenzubleiben, wie es für viele Jugend/ Fantasy-Romane typisch ist.

Auch das Cover macht einiges her. Aufgrund der Dicke des Buchs konnte auch der Buchrücken dementsprechend angepasst werden. Sowohl farblich, wie auch von den Motiven her ist das Zusammenspiel zwischen Inhalt und Hülle geradezu perfekt.

Gemeinsamkeiten mit dem Film gibt es auch, aber im Nachhinein kann ich verstehen, warum sich so viele etwas über diesen aufgeregt haben, denn er ist teilweise schon sehr frei „interpretiert“. Mir gefällt er aber nach wie vor und ich gebe ehrlich zu, dass ich nur durch ihn wirklich auf diese Reihe aufmerksam geworden bin. Deshalb muss ich eigentlich wirklich dankbar sein, denn das Buch ist wirklich toll.