Rezension

Mit zwei Schweizern um die halbe Welt

Der weiteste Weg - Bruno Blum

Der weiteste Weg
von Bruno Blum

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit zwei Schweizern um die halbe Welt.
Eine spannende und unterhaltsame Tour.

Ich muss gestehen, manchmal reise ich gerne vom Sofa aus mit. Es ist zwar weit davon entfernt live dabei zu sein, aber man erfährt von Orten und Menschen, die man so sonst niemals sehen oder kennenlernen würde. Zudem ist man auch weit davon entfernt ein Jahr oder länger im Auto oder Zelt schlafen zu "dürfen".

Ich bewundere Menschen wie Bodo Blum, der zu Beginn sagt, diesmal hätte er allen erdenklichen Luxus mit im Gepäck. Nachdem er bereits 2x alleine mit Rucksack und Motorrad unterwegs war, geht es jetzt mit einem zum Campingbus umgebauten Mitsubishi-Lieferwagen auf Tour, incl. Hubdach mit 1,05 m Doppelbett, seiner Freundin und einem Klappspaten als Toilette.

Die Beiden waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich bin ihnen mit großem Interesse auf ihrer Reise quer über 3 Kontinente gefolgt. Gestartet wird in Berlin, dann geht es durch Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, entlang der Seidenstrasse über den Iran, Pakistan, Indien und Nepal nach Australien und über Japan, die Mongolei etc. wieder zurück.

Was mir dabei sehr gut gefällt, sind all die kleinen Hintergrundinformationen, die ganz nebenbei miteinfliessen ohne zu stören. Das macht den Reisebericht unheimlich interessant. Zudem ist er mit vielen tollen Farbfotos unterlegt. Kleinere Bilder, aber auch kontinuierlich 2-seitige Großformate in sehr guter Qualität.

Ich habe selbst die Berichte über Kasachstan, Kirgisistan und Usbeskistan mit großem Interesse verfolgt; Länder, zu denen ich eigentlich absolut keinen Bezug habe. Manchmal hätte ich gerne noch tiefere Einblicke (wie z.B. über Chitral) gehabt, aber das ist wohl schon aufgrund der Fülle an Eindrücken und Erlebnissen kaum machbar. Hier stecken immerhin zweieinhalb Jahre in 221 Seiten. Und so sind es stets nur sehr kurze aber dennoch bleibende und oftmals sehr intensive Eindrücke.

Fazit: Ein gelungener Reisebericht, den ich mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen werde.
4,5 Sterne