Rezension

Mitjahreshighlight 2014

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Tschick
von Wolfgang Herrndorf

Bewertet mit 5 Sternen

Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz.

Das Buch noch im letzten Jahr gelesen war auch eines meiner Jahreshighlights. Wieso ich das Buch so schön fande ist schwer zu erklären, wahrscheinlich weil es ein Buch über die Freiheit ist und über das Erwachsen werden, aber auch über Kindheit, Freundschaft und Liebe. Weil es irgendwie skurril ist und unvorstellbar. Weil es Aktionen sind die heutzutage kein Mensch erwartet von Kindern in dem Alter. Aber diese Kinder welche zu den Randgruppen und Außenseitern zählen brechen aus ihrem Leben aus und erleben etwas was andere nie in ihrem Leben erleben werden, das ist das faszinierende. Das Buch leider nicht so seitenstark ist leicht zu lesen und enthält viele Facetten des Lebens traurige wie lustige Episoden und witzig auch zumindest im Hinblick auf die jetzige Situation sind Gegebenheiten die mit Russland zu tun haben, das ist aber wahrscheinlich eher Zufall, aber dennoch als ich es gelesen habe war es noch zusätzlich ein Schmunzler wert.