Rezension

Mitreißender Jugendroman

Die Strandräuberin - Ines Thorn

Die Strandräuberin
von Ines Thorn

Bewertet mit 4 Sternen

Sylt 1711- das Leben ist rau. Wer nicht in der Lage ist zur See zu fahren oder keinen Mann in der Familie hat, muss sich als Strandräuber durchs Leben schlagen. Auf Strandraub steht die Todesstrafe. Doch die, die keine Wahl haben, gehen dieses Risiko ein. Eine von ihnen ist Jördis. Sie lebt mit ihrer isländischen Großmutter Etta. Sie sind Aussenseiter in ihrem Ort. Der Pfarrer hasst die beiden, weil sie den alten Göttern huldigen und er setzt alles daran, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Inge, Pfarrerstochter und Jördis beste Freundin, gerät in einen Gewissenskonflikt, als ausgerechnet Arjen, der Mann ihrer Träume, Jördis zu seiner Frau machen will.

Das Cover sticht für mich besonders heraus: es ist einfach perfekt. Tolle Farben, wunderschönes , starkes Motiv- es spiegelt die Geschichte und sticht aufgrund seiner Stärke und Komposition sofort ins Auge.

Dieses Buch erzählt Jördis mitreißende Geschichte vom Erwachsenwerden und aller Widrigkeiten zum Trotz seinen Platz im Leben zu finden. Ines Thorn schreibt sehr atmosphärisch. Man spürt den Wind, den Sturm, die Kälte und die Kraft des Meeres. Einmal begonnen ist das Buch ruckzuck ausgelesen, weil die Spannung, die Seiten nur so dahinfliegen lässt.

Ich gebe einen Punkt Abzug, weil dieser Roman als historischer Roman deklariert ist, für mich aber definitiv ein Jugendbuch ist. Die Geschichte ist doch sehr einfach und für ein Erwachsenenroman fehlt es mir an psychologischer Tiefe.