Rezension

Mittelalterabenteuer leider nicht im Vordergrund

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Bastian ist verliebt. Dies ist der einzige Grund, weshalb er sich mit Sandra und ihren Mittelalter-Freunden auf ein Mittelalter-Abenteuer einlässt, bei dem er fünf Tage im Wald verbringt: Ohne Handy, ohne Strom, ohne Plastik – nur mit den Gegenständen, die auch den Menschen zu der Zeit zur Verfügung standen. Der Fluch, der auf dem Waldgebiet liegen soll und vor allem eine Mitspielerin an ihre nervlichen Grenzen bringt, gehört sicherlich genauso dazu wie das Schlafen auf dem Boden – oder?

Meine Meinung: Ich habe von der Autorin Ursula Poznanski vor einigen Jahren Erebos gelesen und war begeistert von diesem Buch. Selbst bin ich kein Computerspieler, aber sie hat mich in eine Welt entführt, aus der nicht einmal ich mehr herauswollte. Deshalb ging ich auch voller großer Erwartungen und Begeisterung an dieses Buch von ihr.
Selbst gehe ich nicht auf Mittelaltermärkte und bin kein Camping-Fan. Aber ich bin fasziniert von den Menschen, die sich so ein intensives Hobby suchen und dieses auch mit ganzem Herzen ausleben. Um bei so etwas auch einmal dabei zu sein ohne selbst auf dem nassen und kalten Boden schlafen zu müssen, griff ich mit den zuvor beschriebenen Erwartungen nach diesem Buch. In dieser Hinsicht wurde ich aber leider enttäuscht. Im Gegensatz zu Erebos spielt Saeculum viel mehr in der Zeit vor dem Abenteuer und zu dem Zeitpunkt, wo eine Wendung auftritt (die mich leider ebenfalls sehr an Erebos erinnerte). Was ich in Erebos als Computerspiel sehr genossen habe, war in Saeculum leider sehr kurz gefasst. Was mir an Erebos eher weniger gefallen hat (das Ende), war bei Saeculum sehr präsent.
Aber nicht nur die Aufteilung der Ereignisse haben mir nicht wirklich zugesagt: Auch gewisse Wendungen waren eher vorhersehbar als überraschend und haben mich dadurch „genervt“. Um keine Spannung vorwegzunehmen, möchte ich auf den Punkt nicht näher eingehen: Entweder ihr merkt beim Lesen, was ich meine, oder es stört euch eh nicht J Auch beim Ende empfand ich einige Wendungen und Begebenheiten eher „an den Haaren herbei gezogen“ und übertrieben, als das sie zu diesem vor allem so natürlichen Mittelalterbuch passen würden.
Der Schreibstil hat mir jedoch wie bei Erebos gut gefallen. Ich hatte Zeit für das Buch und habe es dadurch innerhalb von 24h durchgelesen. Es war an einigen Stellen äußerst spannend auch wenn es teilweise mit einer gewissen Langeweile ein herzog.

Fazit: Das Mittelaltererlebnis steht nicht im Mittelpunkt. Spannung ist aber dennoch garantiert!