Rezension

Mittelmäßiger Start in die Reihe

Die Königschroniken: Ein Reif von Eisen
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil mir die Beschreibung ein Fantasybuch versprach, dass mit weiblichen Charakteren aufwarten würde.

Der Einstieg war jedoch gar nicht so einfach. Man wird regelrecht in die Geschichte und damit verbunden auch in eine ganz neue Welt geworfen. Erklärungen sind Mangelware. Die Welt scheint mittelalterliche Züge zu haben. Sie scheint sich im Krieg zu befinden. Wesentlich mehr kommt am Anfang nicht rüber.

Ich habe ziemlich viele Seiten gebaucht, um mich zurechtzufinden. Die wechselnde Perspektive kumulativ mit einem wechselnden Erzählstrang machte es mir nicht unbedingt einfacher.

Jedoch waren gerade die wechselnden Erzählstränge im Nachhinein das, was mir am besten gefallen hat. Denn nicht jeder Charakter hat mir dauerhaft gut gefallen, da war es eine gewünschte Abwechslung. Außerdem konnte man so viele Charaktere näher kennenlernen.

Besonders überzeugend ist aber die Geschichte an sich. Der Autor hatte hier ein paar ganz tolle Ideen. Weibliche Charaktere sind hier wirklich stark vertreten. Sölva finde ich richtig gut. Sie ist ein interessanter und vielschichtiger Charakter. Aber auch Leyken hat einiges zu bieten. Obwohl ich das Buch auf Grund der weiblichen Charaktere lesen wollte, ist mir der männliche Charakter Pol am meisten ans Herz gewachsen. Schade finde ich, dass ihre verschiedenen Blickwinkel noch nicht zusammengelaufen sind. Das wird sicherlich für Band zwei aufgespart.

Sehr gut gemacht ist die Karte und der Stammbaum beziehungsweise das Personenverzeichnis was dem Buch beiliegt.

Der Schreibstil ist wohl das, was ich am wenigsten mochte. Bei High-Fantasy ist es normal, dass eine etwas altertümliche Sprache vorherrscht. Hier war es für meinen Geschmack aber einfach übertrieben. Ich habe selten ein Buch gelesen, das kein fremdsprachiges war, in dem ich so oft Wörter googeln musste. Es hat sich durchgehend kein Lesefluss eingestellt. Auch die Dialoge wirken oftmals hölzern. Wenn mir die Geschichte nicht so gut gefallen hätte, dann hätte ich abgebrochen.

Insgesamt war es also ein durchwachsenes Buch. Selten fielen bei mir Geschichte und Umsetzung in der Bewertung so stark auseinander. Aber hier war es leider so. Inhalt Top Umsetzung eher mangelhaft. Kann aber vielleicht noch in der Fortsetzung kommen. Aufgewertet wird meine Bewertung aber, weil mir zum einen der Inhalt hier wichtiger ist und zum anderen, weil auch die Aufmachung des Buches (Karte, Stammbaum, Cover etc.) so gelungen ist.