Rezension

Mittelmäßiges Jugendbuch

Niemand wird sie finden - Caleb Roehrig

Niemand wird sie finden
von Caleb Roehrig

Bewertet mit 2 Sternen

Als Leser begleitet man den Protagonisten Flynn, dessen Freundin January als vermisst gemeldet wird. Darin reiht sich ein Arbeitskollege Januarys ein, der eine tragende Rolle spielen wird. Neben Januarys Eltern, deren Nebenpersonen u.Ä. tauchen auch Personen der neuen Schule des Mädchens auf. Dabei empfand ich jeden einzelnen Charakter als viel zu klischeebehaftet: January, die anders ist als sie scheint; der nichtswissende, unschuldige Freund; die trauernde Mutter und der viel zu strenge Stiefvater Januarys uvm. Mit keinem von denen kann man sich ernsthaft identifizieren oder zumindest Handlungen komplett nachvollziehen. Dazu kommen Entwicklungen und Geschehnisse dieser Personen, die völlig irrelevant und unnötig für die Handlung sind

Caleb Roehrig legt einen typischen Jugendbuchschreibstil an den Tag. Viele Dialoge, was viel Gerede mit sich bringt. Nichts wird zu heftig dargestellt, oft aber sehr überspitzt. Als Leser muss man mit vielen Spekulationen klarkommen und sich selbst ein Bild machen.

 
Das Cover wirkt wirklich schön. In der Buchhandlung hätte ich schnell danach gegriffen. Für mich harmoniert die Schrift des Titels sehr mit dem eigentlichen Bild des Mädchens im Hintergrund. Dennoch ist der Titel irreführend. „Niemand wird sie finden“ setzt eigentlich die gesamte Handlung schon voraus. Als Leser denkt man, dass ein Protagonist bereits Bescheid weiß und er eigentlich wisse, dass niemand sie je finden werde. Einerseits nimmt er Handlung vorweg, aber andererseits verfälscht er diese auch.

Sehr enttäuschend war das nicht befriedigende Ende, was mich als Leser unwissend zurückließ. Es hätte wirklich noch etwas rumreißen können. Schade für das Buch.

Das Jugendbuch konnte mich leider nicht überzeugen. Abgesehen von meiner Erwartungshaltung, die enttäuscht wurde, konnte „Niemand wird sie finden“ objektiv betrachtet nicht punkten und nur mäßig unterhalten.