Rezension

Mögen die Hungerspiele beginnen

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
von Suzanne Collins

Bewertet mit 4 Sternen

*** Inhalt ***
Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlich stattfindenden Spiele von Panem – in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein einziger überleben ...

*** Meine Meinung ***
Zuerst war ich skeptisch, trotz der vielen positiven Meinungen, denn das Buch ist in der ersten Person und im Präsens geschrieben. Diese Variante birgt zwar viel Spannungspotential, aber ich finde auch, dass es die große Gefahr der Einseitigkeit birgt. Doch Suzanne Collins hat es prima geschafft, die Handlung, obwohl nur aus einer Perspektive erzählt, mit einem schön gespannten Spannungsbogen zu versehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Der Hauptcharakter Katniss ist ihren 14 Jahren um Längen voraus, was auch in ihrem Leben und seinen Geschehnissen begründet liegt und konnte meine Sympathie in Null-Komma-Nix gewinnen. Die Personen, die sozusagen zu Katniss gehören, sind auch mehrdimensional gezeichnet und man kann sich ein Bild von ihnen machen. So rundet sich auch das Bild von Katniss ab. Je weiter die Charaktere von Katniss entfernt sind, umso kürzer und knapper werden sie beschrieben.
Collins’ Schreibweise ist abwechslungsreich, teilweise recht beschreibend und detailliert und dann wieder kurz und knapp, wenn Stimmung und die Spannung steigen. Man kann das Buch locker-flockig lesen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass das Buch ein wirkliches Ende hat. Ja, ich weiß, es gibt noch Band 2 und 3, aber man kann nach Band eins aufhören zu lesen, ohne das Gefühl zu haben, dass etwas ungelöst ist. Alles, was mit den Spielen zusammenhing, ist geklärt. Okay, Katniss’ Beziehungen zu Peeta und Gale sind nicht geklärt, aber das war auch nur ein Nebenschauplatz in der Handlung. Ich hätte jetzt nicht wissen müssen, für wen sie sich entscheidet oder wie die Jungs reagieren, wenn Katniss und Peeta wieder Zuhause sind. Natürlich lese ich Band 2 und 3 noch, weil ich halt sehr neugierig bin.
Stellenweise fand ich das Buch sehr brutal, sowohl was die Tötungen der Tribute betraf als auch die Einmischungen des Kapitols in die Spiele. Da frage ich mich, wie ältere Kinder und Jugendliche so etwas aufnehmen und verarbeiten. Es geht ja auch um Tötungen zwischen den Tributen und das sind immerhin Jugendliche. Also schon ziemlich krass, wie ich finde. Wegen dieser Brutalitäten ziehe ich 1 Punkt ab und es gibt 4 Punkte von mir.