Rezension

Mölltal und Mafia

Wenn der Platzhirsch röhrt - Alexandra Bleyer

Wenn der Platzhirsch röhrt
von Alexandra Bleyer

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei in altem Nachbarschaftstreit verbundene Kämpen müssen sich zusammenraufen, droht doch große Gefahr aus Wien. Der Eine, Heinrich Belten, soll ins Altenheim abgeschoben werden, um Platz für die Familie seiner Tochter zu machen, der andere sieht seine Ruhe durch die Kinder der Familie in Gefahr. Also tun sie sich widerwillig zusammen, um Schlimmeres zu verhüten. Doch warum hat der Wiener Schwiegersohn überhaupt so ein großes Interesse, in abgelegene Mölltal zu ziehen? Schnell wird dem Leser klar, dass er auf der Flucht vor einem kriminellen Geschäftspartner und dabei ist, ein illegales Unternehmen im Dorf aufzubauen.

Die beiden Rentner geben sich alle Mühe, den Fiesling mit entsprechend fiesen Methoden zu vergraulen, doch der erweist sich als widerstandsfähiger als erwartet. Als die beiden Verbündeten im Suff darüber reden, härtere Gangart einzuschlagen, wird kurze Zeit später im ausgebrannten Auto des Schwiegersohns eine Leiche gefunden. Nun denkt jeder der beiden, der andere sei ein Mörder. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus...

"Wenn der Platzhirsch röhrt" ist mein erster, aber sicher nicht mein letzter Jägerkrimi von Alexandra Bleyer. Die Autorin beschreibt auf liebenswert humorige Art, wie sich die beiden Alten verschwören und welche Folgen das hat. Auch die übrigen im Roman vorgestellten Charaktere sind, sofern sie nicht zur Schurkenfraktion gehören, sympathische Menschen mit Ecken und Kanten. Besonders die Nebenhandlung zweier ineinander verliebter Erwachsener, die sich wie Pubertierende benehmen, ist erwähnenswert.

Als Besitzer eines sehr kleinen Hundes muss ich allerdings kritisch anmerken, dass die Autorin offensichtlich des Öfteren Scherze auf Kosten dieser Spezies macht ;-)