Rezension

Mörder Ahoi!

Der Drink des Mörders - Miriam Rademacher

Der Drink des Mörders
von Miriam Rademacher

Bewertet mit 5 Sternen

Colin Duffot, seines Zeichens Tanzlehrer und Hobbydetektiv, soll einen Kollegen auf dem Kreuzfahrtschiff ,Mermaid’ vertreten. Für ihn ist das eine schöne Gelegenheit, mal etwas anderes zu sehen, seine etwas komplizierte Freundin Lucy ist dagegen überhaupt nicht begeistert, dass er eine Woche ,,Urlaub“ ohne sie verbringen wird. Auf dem Schiff stolpert Colin dann auch, wie üblich, gleich über eine Leiche. Der schwerreiche Lakritzfabrikant Ted Toole wird tot am Swimming Pool aufgefunden. Vermutlich wurde er vergiftet. Colin Duffot wird wider Willen in die Ermittlungen hineingezogen, zu allem Überfluss taucht seine Freundin Lucy auch noch auf, was Colin einige Nerven kostet. Denn wie soll er Lucy erklären, dass er sich mit seiner Tanzkollegen Daphne eine Kabine teilt? Und dazu noch ist Daphne äußerst attraktiv! Während sich Colin mit mehr oder weniger begabten Tanzschülern und seinen privaten Problemen herumschlägt, ist der Schiffsarzt Spencer hellauf begeistert. Für ihn ist der Tote eine willkommene Abwechslung zu der öden Kreuzfahrtroutine. Er ergeht sich in wilden Spekulationen, welches Gift den Lakritzfabrikanten wohl dahingerafft haben könnte. Colins Freunde Jasper und Norma ermitteln derweil in der schottischen Heimat des Toten und stoßen auf einige inner- und außerfamiliäre Konflikte. An Feinden und möglichen Tätern mangelt es also keineswegs. In ihren Ermittlungsmethoden wirken Jasper und Norma wie eine moderne Version von Miss Marple und Mister Stringer.

Miriam Rademacher hat mit den Charakteren Colin, Lucy, Jasper und Norma ein wirklich originelles Quartett erschaffen. Jede Figur ist für sich speziell und liebenswert, mit mehr oder weniger Schwächen und Stärken. Die Atmosphäre wirkt ,,very british“, ebenso der stellenweise schwarze Humor oder die sehr gelungene Situationskomik. Jedes Kapitel trägt den Titel eines zur Handlung passenden Getränks. Der Fall ist geschickt und spannend konstruiert, immer wieder wird der Leser auf falsche Fährten gelockt und selbst der Schluss bringt noch einmal eine überraschende Wendung. Der Autorin gelingt es, einen wirklich lustigen Krimi zu erzählen, ohne ins Klamaukhafte abzudriften. Auch wenn dies der 3. Band um Colin Duffot und seine Freunde ist, kann man ihn sehr gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen. Na dann, Prost!