Rezension

Mörderische Wahrheiten - Ein brillanter Wienkrimi

Mörderische Wahrheiten - Theresa Prammer

Mörderische Wahrheiten
von Theresa Prammer

Bewertet mit 5 Sternen

Es wird wieder gemordet in Wien...

Also was soll ich sagen. Ich habe das Buch gestern in einem Rutsch durchgelesen. Ich war ja schon von den Wiener Totenliedern restlos begeistert, aber was Frau Prammer hier zu Papier gebracht hat ist absolut spitzenklasse! Ich konnte sofort wieder Zugang zur Geschichte finden und die Figuren erschienen mir auch gleich wieder sehr vertraut. Carlotta Fiore habe ich genauso verrückt und liebenswürdig in Erinnerung behalten, genauso wie Konrad Fürst, Hannes oder den ewigen Miesepeter Krump. Die Handlung des 2. Bandes knüpft 1,5 Jahre nach dem Ende von "Wiener Totenlieder" an. Konrad Fürst ist nach langer Zeit aus dem Koma erwacht und Carlotta soll ihn aus dem Krankenhaus abholen. Hierbei machen sich jedoch die ersten Schwierigkeiten bemerkbar, denn niemand weiß, dass Carlotta Konrads Tochter Julia ist; sogar sie selbst zweifelt immer mehr daran, nicht zuletzt auch aufgrund ihren "False Memories". An dieser Stelle möchte ich darüber aber nicht zu viel verraten :) Natürlich wäre das Buch kein Krimi, wenn es nicht auch einen Mordfall gäbe - und den gibt es dann auch recht bald. Eine Mädchenleiche wird gefunden - Emmy Hauser. Ihre Freundin Diana wird zudem vermisst und die Polizei tappt völlig im Dunkeln, auch was eine Mordserie vor 30 Jahren angeht. Konrad Fürst wird dringend von der Polizei für die Ermittlungen benötigt, doch das ist angesichts seines angeschlagenen Gesundheitszustandes kaum möglich.
Theresa Prammer hat auch in "Mörderische Wahrheiten" wieder einen extravaganten Kriminalfall bis ins kleinste Detail hin perfektioniert.Ich hatte beim Lesen an keiner Stelle das Gefühl von Logikfehlern oder Ähnlichem. Der Spannunungsaufbau ist angemessen und nimmt zwischendurch auch kaum ab, vor allem da es auch im privaten Leben von Lotta turbulent zugeht.
Die Figuren zeichnet Theresa Prammer scharf und detailreich, sogar die kleinsten Nebenfiguren sind bis ins Kleinste ausgearbeitet. Am Ende enttäuscht auch das Retardierende Moment nicht - ganz große Klasse.
Dieses Buch zu lesen hat mir sehr viel Freude bereitet und ich muss sagen, dass ich die Brillanz von Theresa Prammer unterschätzt habe. Sie braucht sich weder mit "Mörderische Wahrheiten" oder "Wiener Totenlieder" hinter anderen namhaften Krimiautoren verstecken! Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen, weshalb ich mich auch schon sehr auf den dritten Teil freue.