Mord à la Provence
Bewertet mit 4 Sternen
Ich lese gern einmal einen Krimi mit Lokalkolorit und da ich Frankreich sehr mag, verwundert es dann kaum, dass ich zu "Provenzalische Verwicklungen" gegriffen habe, oder?
Hier lernen wir den ehemaligen Kommissar Pierre Durand kennen, den es von der französischen Hauptstadt ins Hinterland verschlagen hat, nämlich in das beschauliche Örtchen Sainte-Valérie, um dort als "Dorfsheriff" zu arbeiten. Er lebt zwar bereits seit einem Jahr in dem Dorf, ist bisher aber noch nicht richtig bei den Bewohnern angekommen. Durand muss sich hier gleich um mehrere Probleme kümmern. Zum einen geht seine Beziehung gerade in die Brüche, zum anderen strebt er immer noch nach Akzeptanz. Doch dann geschieht ein Mord, den es zu klären gilt. Nur einer?
Sophie Bonnet gelingt es hier vor allem die Landschaft der Provence dem Leser bildlich vor Augen zu führen, denn in der ersten Hälfte des Buches spielen die polizeilichen Ermittlungen eher eine Nebenrolle. Ab der zweiten Hälfte wird es dann jedoch dafür umso spannender. Im Laufe der Geschichte findet der Leser zu den aufgeworfenen Fragen immer mehr Antworten, die zu einem schlüssigen und durchaus gelungenem Ende führen.
Gut finde ich vor allem die Darstellung der Charaktere, denn es wird sehr schnell klar, dass der ein oder andere Protagonist anders ist als wir Deutschen. Zudem ist der Krimi mit jeder Menge Humor gewürzt, der das Lesen dieses Buches zu einem locker, leichten Gesamterlebnis werden lässt.
Fazit: Das Ende lässt darauf schließen, dass es vielleicht eine Fortsetzung geben wird, was mich doch sehr erfreut, denn Durand habe ich ins Herz geschlossen und würde ihn nur zu gern weiter begleiten. Unterhaltsame Lektüre, die auch gut für Zwischendurch oder im Urlaub geeignet ist. Lesenswert!