Rezension

Mord in Australien

Die Schlingen der Schuld - Dave Warner

Die Schlingen der Schuld
von Dave Warner

Bewertet mit 4 Sternen

Detective Daniel Clement hat es aus persönlichen Gründen wieder nach Broome verschlagen, einem kleinen Ort an der Westküste Australiens und über 2000 Kilometer entfernt von der Großstadt Perth, wo er zuletzt seinen Job ausgeübt hatte. Kaum ist er angekommen, wird ein Mann an einem Wasserloch ermordet aufgefunden. Der Täter ist äußerst brutal vorgegangen. Wenig später gibt es wieder einen Mord. Es sieht nicht danach aus, als ob es eine Verbindung gibt, aber Clement ahnt, dass es ein schwieriger Fall wird.

Solch brutale Morde hatte es in Broome noch nicht gegeben. Man ist auf derartige Ermittlungen eigentlich auch nicht so richtig eingerichtet, wenn’s brenzlig wird müssen die Leute aus Perth ran. Aber Clement ist ein guter Polizist und möchte die Sache selbst klären und die Kollegen von früher außen vorlassen. Unter seiner Leitung leisten die Kollegen von Broome richtig gute Arbeit.

Es stellt sich heraus, dass der erste Tote, Dieter Schäfer, ein deutscher Polizist im Ruhestand ist, der hin und wieder Marihuana aus eigenem Anbau verkaufte. Um mehr über den Mann zu erfahren, versucht Clement Kontakt nach Deutschland aufzunehmen und bittet einen anderen Deutschen namens Osterlund um Hilfe beim Übersetzen. Der Mann ist nur schwer zu durchschauen.

Durch Perspektivwechsel bekommt man ein gutes Bild, was hinter der Geschichte steckt. Wir erfahren auch, was vor vielen Jahren in Hamburg geschehen ist.

Es ist eine unwirkliche Gegend, in der ermittelt wird. Bevor man die Spuren sichern kann, ist es erforderlich Krokodiljäger einzuschalten, die sicherstellen müssen, dass keine Gefahr durch ein solches Reptil droht. Die Entfernungen, die bei den Recherchen zurückzulegen sind, sind gigantisch. Die Hitze ist groß und es droht auch noch ein Zyklon.

Clement wollte wirklich nicht mehr hierher zurück. Aber nachdem die Ehe in die Brüche ging, will er seiner Tochter nahe sein. Also ist er wieder in Broome. Er grübelt viel über seine Leben nach und seine Frau Marilyn schwirrt auch immer noch durch seine Gedanken. Doch er kann keine Ablenkung gebrauchen, denn er muss diese Morde aufklären.

Die Polizeiarbeit ist sehr gut beschrieben. Ermittlungen sind nicht immer spektakulär, sondern es gibt viel kleine Detailarbeit, die oft frustrierend ist, wenn es dann doch nicht voran geht. Da kommt hier gut rüber. Aber Stück für Stück bekommen die Ermittler ein Bild davon, warum sich diese Morde zugetragen hat.

Auch wenn dieser Krimi nicht rasant verläuft, ist es dennoch sehr spannend. Ich mag Australien und das australische Feeling kann man gut erspüren.  

Ein packender Krimi vom anderen Ende der Welt.