Rezension

Mord in der idyllischen Wachau

Jenseits auf Rezept - Lisa Lercher

Jenseits auf Rezept
von Lisa Lercher

Bewertet mit 4 Sternen

Der verwitwete Kommissar Paul Eigner lässt es nach einem Herzinfarkt beruflich etwas ruhiger angehen. Morde passieren in der Wachau eher selten. Als die beiden älteren Mitbürger kurz hintereinander sterben, hält jeder eine natürliche Ursache für gegeben. Als aber die junge sportliche Sonja König tot am Donauufer gefunden wird, sieht das ganz anders aus. Im Laufe der Ermittlungen ergibt sich, dass eine ganze Reihe von Personen ein Motiv hätten. Die junge Frau war kein Kind von Traurigkeit und hat den Männern in der Gemeinde den Kopf verdreht. Allen voran dem jungen wohlhabenden Winzer Martin, dem Ex-Verlobten der Kollegin Angie und ihrem Arbeitgeber, dem Arzt Donabaumer. Dessen Mutter war davon überhaupt nicht begeistert. Sogar der Mann von Eigners Schwester Hanni scheint ein Auge auf die junge Frau geworfen zu haben. Doch wie passt der Tod der beiden Alten dazu, denn auch hier scheint mittlerweile ein Mord nicht ausgeschlossen.
Der vorliegende Roman ist ein Krimi in der klassischen Tradition des "Wer war`s ? ", ohne den Leser mit blutigen Details zu konfrontieren. Die Spannung ergibt sich aus den wechselnden Verdächtigen, deren verborgenen Geheimnisse durch die Nachforschungen ans Licht kommen. Auch in der beschaulichen Wachau, deren Landschaft einen herrlichen Rahmen für die Handlung schafft, existieren menschliche Abgründe. Der Kommissar Eigner war mir sympathisch, gerade auch weil er ein paar Macken aufzuweisen hat. das macht seine Figur menschlich und glaubhaft. Erwähnen möchte ich auch, den manchmal ironischen, aber liebevollen Blick der Autorin auf die Handlungsabläufe, der mich öfters  lächeln ließ.Weniger Löschen Ändern