Rezension

Mord oder Prophylaxe?

Sparifankerl - Susanne Rößner

Sparifankerl
von Susanne Rößner

Bewertet mit 5 Sternen

Bereits zum dritten Mal lässt Susanne Rößner das sympathische Team aus Rosenheim ermitteln. Anlass: dem narzisstischen Gerichtsmediziner Dyrkhoff, dem gegenüber Börne aus Münster wie ein Waisenknabe wirkt, fällt eine Reihe von Herzinfarkten mittelalter Männer auf, die den statistischen Mittelwert deutlich übertrifft. Er informiert das Team, dieses ermittelt zunächst nur unter der Hand, stellt aber fest, dass es auffällige Parallelen gibt. Stets war die Ehefrau im Urlaub, stets wurde die Leiche eingeäschert. Bei so viel Auffälligkeit ergibt sich für die Mordkommission durchaus ein Anlass, offiziell weiter zu ermitteln. Dabei stellt sich eine weitere Gemeinsamkeit dar, immer sind die Todesfälle Männer, die offensichtlich ihre Frauen misshandelt haben. Treibt sich ein ominöser Rächer in Rosenheim um?

Mithilfe eines riskanten Undercover- Einsatzes gelingt es, den Tätern sehr nah zu kommen, wobei sich die Frage stellt, was besser ist: die Männer weiter ihre Opfer quälen zu lassen oder der Gerechtigkeit Genüge verschaffen.

Mit dieser Frage ist der Grenzbereich umschrieben, in dem es in Rößners Buch geht. Das Buch selbst lässt sie offen.

Alles in allem überzeugt auch der dritte Roman Susanne Rößners, da er in Teilen an die beiden Vorgänger anschließt, sei denjenigen, die die Reihe noch nicht kennen, empfohlen, erst die Vorgänger zu lesen. Das ist zwar nicht zwingend für das Verständnis, erleichtert es aber gerade im Hinblick auf das Personengeflecht in und um das Ermittlerteam.