Rezension

Mord wie im Märchen

Grimms Morde - Tanja Kinkel

Grimms Morde
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 4 Sternen

Es war ein Diener, der die Leiche der Frau unter der Überdachung der Brücke zum Hauptteil von Schloss Wilhelmshöhe, fand…

Und bei der Leiche fand man einen Zettel mit einem Zitat aus einem Märchen, das die Brüder Grimm veröffentlicht hatten…

Doch es stammte nicht von ihnen, denn sie hatten es von einer Bekannten, die sie um solche Volksmärchen gebeten hatten…

Aber weil hier kaum jemand, der nicht von Adel war, Zutritt hatte, wurde Wilhelm Grimm verdächtigt…

Aus einem ganz bestimmten Grund fühlten sich die Schwestern Annette  und Jenny verpflichtet, nach dem Mörder zu suchen…

Und dann fand man auch noch die Leiche eines jungen Mannes, dessen Buch Wilhelm Grimm – der der Zensurkommission angehörte – nicht veröffentlichen wollte…

Nun wurden die Grimms noch mehr verdächtigt und mussten unbedingt den Mörder finden…

Dann war da noch das, was mit Annette in Bökendorf geschehen war…

Wie fand der Diener die Leiche? Konnte man sehen, womit sie ermordet worden war? Was hatte es mit dem Märchenzitat auf sich? Von wem hatten sie dieses Märchen erhalten? Warum wurde ausgerechnet Grimm verdächtigt? Warum wollten die Schwestern Wilhelm Grimm bei der Suche nach dem Mörder helfen? Welchen Gr4und hatten sie? Warum war der junge Mann getötet worden? Weshalb wollte Grimm sein Buch nicht veröffentlichen? Wieso musste Wilhelm Grimm unbedingt den Mörder finden? Was war in Bökendorf geschehen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

 

Meine Meinung

Dieses Buch ließ sich sehr gut lesen. Es ist sehr interessant geschrieben, auch wenn mir in der ersten Hälfte etwas die Spannung fehlte. Doch die hervorragend recherchierten Fakten machten das durchaus wett. Ich hätte mir gewünscht, dass es um den Mord etwas mehr Verwicklungen gäbe, dass sich die Polizei nicht nur auf die Grimms als Täter konzentriert. Und wenn sie das nicht getan hat, so habe ich das diesem Buch nicht entnehmen können. Nur die Grimms hatten einige im Visier. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenregister, was ich sehr gut finde. Man kann dadurch immer mal wieder nachschauen, wenn etwas unklar ist. Am Ende hat die Autorin in einem Nachwort geschrieben, wer bzw. was historisch verbürgt ist. Das ist etwas, das ich in einem historischen Roman erwarte und in vielen,  aber leider nicht in jedem finde. Ich kam gut in die Geschichte hinein, und  in die Protagonisten konnte ich mich auch sehr  gut hineinversetzen. Wie ein roter Faden ziehen sich die Ereignisse um Annette in Bökendorf durch das ganze Buch. Daher macht nicht nur der Mord den historischen Roman spannend, sondern auch die erwähnten Ereignisse, die sich für mich sogar in weiten Teilen des Buches in den Vordergrund geschoben haben. Alles in Allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe vier von fünf Sternen bwz. acht von zehn Punkten.