Mordsmäßig spannend
Bewertet mit 4.5 Sternen
Toni ist 18 als ihre Schwester ermordert wird. Sie und ihr Freund werden verhaftet und verurteilt. Niemand will hören, was sie sagen, keiner glaubt ihnen, dass sie unschuldig sind, denn die Indizien sind eindeutig und die Zeugenaussagen erdrückend.
Das Buch beginnt im Frühjahr 2012, als Toni nach 15 Jahren Gefängnis in das sogenannte Freigängerhaus ziehen darf, als Vorbereitung auf ihre Bewährung. Toni erzählt, was sie im Gefängnis erlebt hat und wie es zur Verurteilung kam. (Beginnend ein paar Monate vor dem Mord.) Wir lernen eine junge Frau im letzten Schuljahr kennen, nicht ganz einfach, aber im Grunde kein böser Mensch. Sie hat es nicht leicht: die üblichen Pubertätsprobleme mit den Eltern, ihre Schwester ist allseits beliebt, doch sie selbst wird schikaniert. Einzig ihr Freund steht immer zu ihr, aber der kommt aus einer Problemfamilie und ihre Eltern mögen ihn nicht.
Die Geschichte wird zuerst nicht chronologisch erzählt, sondern wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Erst als sie ihre Bewährung hat, kennt auch der Leser die Vergangenheit, allerdings nur aus ihrer Perspektive. Und da sind einige Fragen offen.
Toni kehrt zurück in ihren Heimatort und... mehr verrate ich nicht! Es bleibt spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Zur Beruhigung: Es wird aufgeklärt, was in jener Nacht geschah und warum. Aber es gibt kein "Friede,Freude, Eierkuchen-Happy End".