Rezension

Mütter und Töchter

Sturmherz - Corina Bomann

Sturmherz
von Corina Bomann

Bewertet mit 4 Sternen

~~Als ihre Mutter Cornelia nach einem Schlaganfall im künstlichen Koma liegt, muss Alexa sich um ihre Belange kümmern. Obwohl sie seit frühester Kindheit ein eher schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hat, kommt sie nach Hamburg, um die Betreuerin zu werden. Sie entdeckt einen Brief und trifft auf Richard, einen alten Bekannten von Cornelia, der ihr das Verhalten ihrer Mutter erklären kann und Alexa eine neue Sicht auf die damaligen Ereignisse gewährt.

Alexas Zerrissenheit ihrer Mutter gegenüber kommt in dem Buch gut rüber. Man erkennt schnell, dass sie - obwohl sie keine enge Bindung zu Cornelia verspürt - ihre Mutter liebt und sich um sie sorgt. Sie stellt ihr eigenes Leben zurück und macht Entdeckungen, die das Verhalten ihrer Mutter erklären. Ihr Zusammentreffen mit Richard und seine Erzählungen über die Ereignisse in den 60er Jahren sind sehr schön geschrieben und erzählt, so dass ich diese Abschnitte besonders interessant finde. Auch die Veränderung im Verhältnis der beiden Frauen zueinander fand ich sehr schön.

Insgesamt ist die Geschichte schön erzählt und der Aufbau spannend, da man unbedingt erfahren möchte, was 1962 während der Sturmflut, die Hamburg traf, passiert ist. Alexa und Cornelia sind starke Charaktere, die man nicht unbedingt von Anfang an mag, die aber im Verlauf der Geschichte warmherziger rüberkommen und deren Verhalten man besser versteht, je weiter das Verhältnis von Richard und Cornelia erzählt wird. „Sturmherz“ war der erste Roman, den ich von Corina Bomann gelesen habe, doch es wird bestimmt nicht der letzte sein. Wirklich schön!