Rezension

Mutige Frauen zu Zeiten Francos

Der Mut zur Freiheit - Katja Maybach

Der Mut zur Freiheit
von Katja Maybach

~~Inhalt
Madrid in den späten 1940er Jahren: Margarita, ihre Tochter Valentina und deren Tochter Olivia sind Frauen, die gelernt haben stark und selbstbewusst ihren Weg zu gehen. Margarita wurde von ihrer Familie verstoßen, als sie schwanger wurde und muss auch als über 60jährige erkennen, dass ihr in Sachen Liebe kein ungetrübtes Glück vergönnt ist. Olivia musste - so wie ihre Mutter - ihre Tochter alleine großziehen, da sie sich in einen Mann verliebte, der einer anderen versprochen war und Olivia verliert ihr Herz ausgerechnet an einen Stierkämpfer, obwohl sie sich engagiert für den Tierschutz einsetzt. Doch die drei Frauen stellen sich den Hürden, so wie sie sich diesen bisher immer gestellt haben: mit Verstand, Herz und einer großen Portion Mut.

Meine Meinung
Katja Maybach versteht es auch in ihrem neuesten Roman den Leser sofort ins Geschehen eintauchen zu lassen. Als Kulisse wählt sie das Madrid der späten 40er Jahre. Einer Zeit, in der der Diktator Franco an der Macht war und es im öffentlichen Leben bestimmte Regeln zu befolgen gab und das Frauenbild ein anderes war, als wir es heute kennen. In den Fokus der Handlung setzt sie drei starke Frauen, die mir alle sympathisch waren, da jede für sich authentisch skizziert wurde. Ich lese einfach gerne von starken Frauen, die sich allem stellen, was das Leben für sie bereit hält und sich nicht ängstlich wegducken, wenn es mal schwierig wird. Und wegducken – nein, das haben die Frauen in dieser drei Generationen umgreifenden Familie nun wirklich nicht gelernt. 

"Der Mut zur Freiheit" ist jedoch nicht nur eine Familiengeschichte mit starken Charakteren, sondern auch ein Zeitzeugnis des Spaniens zu Zeiten Francos. Hier möchte ich der Autorin ein großes Kompliment aussprechen, da sie die Informationen über die damalige politische Lage und die Lebensverhältnisse in die Handlung auf unterhaltsame und interessante Weise eingebunden hat und nicht eine Art gewählt hat, die – wie es so oft in historischen Romanen der Fall ist – anstrengend zu lesen ist. So erfährt man als Leser zwar viel über die damalige Zeit, aber die Informationen werden immer leicht in das Geschehen eingebunden.

Katja Maybach spielt perfekt auf der Klaviatur der Gefühle, ohne jemals ins Kitschige abzudriften. Ihr atmosphärischer, warmer und auch spannender Schreibstil macht "Der Mut zur Freiheit" zu einem besonderen Lese-Vergnügen und auch das Ende rundet diesen Eindruck ab. Es klärt nicht alle Fragen, es ist kein rosarotes Happy End, aber genau das gefällt mir, da das Leben ja auch nicht immer perfekt ist.

Fazit
"Der Mut zur Freiheit" ist ein wunderbares Lese-Erlebnis, welches ich jedem, der gefühlvolle Romane mit starken Frauenfiguren mag, wärmstens ans Herz legen möchte. Natürlich vergebe ich 5 Sterne