Rezension

Mutmachende Krankenhausgeschichte

Elmedin und der Zaubertukan - Bernadette Grohmann-Németh

Elmedin und der Zaubertukan
von Bernadette Grohmann-Németh

Bewertet mit 5 Sternen

„...Die Kinder sehen sowieso immer viel mehr als die Großen. In Acht nehmen muss man sich nur vor den Erwachsenen...“

 

Lena sitzt im Wartezimmer des Arztes, weil sie Bauchschmerzen hat. Sie hat Angst. Das Bild eines farbenprächtigen Tukan lenkt sie kurz ab. Doch dann teilt ihr der Arzt mit, dass sie ins Krankenhaus muss.

Johnny ist Tierfänger. Er ist gerade in Costa Rica gelandet. Dort will er für den heimischen Zoo eine jungen Tukan fangen.

Die Autorin hat ein abwechslungsreiches und phantasievolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Sie eignet sich aber auch zum Vorlesen und kann kranke Kinder auf humorvolle Art auf andere Gedanken bringen.

Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Rico, der kleine Tukan, wächst im Regenwald auf. Sehr anschaulich wird das Familienleben der Vögel beschrieben. Tieftraurig blickt Rico darauf zurück, als er in Deutschland im Zoo landet. Auch die Kälte der hiesigen Gefilde macht ihm zu schaffen. Doch ihm gelingt die Flucht. Beim Kinderkrankenhaus findet ihn Elmedin, der Ideengeist, und macht ihn zu seinem Helfer. Elmedin darf sich hier selbst vorstellen:

 

„...Seitdem es mich gibt, habe ich das Bestreben, Ideen zu den Kindern zu bringen. Erwachsenen bringe ich auch Ideen. Aber das ist Schwerstarbeit.Kindern Ideen zu bringen ist leichter...“

 

Außerdem trifft Rico in der Klinik die Maus Mia. Von ihr stammt das Eingangszitat. Während die Kinder Elmedin und Rico sehen können, bleibt ersterer für die Erwachsenen unsichtbar.

Sehr anschaulich und mit einer Prise feinen Humor wird erzählt, wie die beiden den Kindern die Angst nehmen und ihnen über schwierige Situationen weghelfen. Das hat sogar positive Auswirkung auf die Arbeit der Ärzte und beflügelt zum Beispiel die Phantasie der jungen Ärztin Susanne.

Dabei erfahre ich als Leser gleichzeitig eine Menge über die Struktur eines modernen Kinderkrankenhauses, sei es das Rohrsystem oder das automatische Transportsystem. Auch viel Wissenswertes über das Leben eines Tukans wird geschickt in der Handlung integriert. Selbst die Folgen von Stress und überlangen Arbeitszeiten werden gekonnt thematisiert.

Wunderschöne Bleistiftzeichnungen illustrieren die Handlung.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass die Autorin die Probleme kranker Kinder, aber auch des Gesundheitswesen kennt. Das macht die Geschichte authentisch,.