Rezension

Mystisch spannender Jugendroman

Blind Walk - Patricia Schröder

Blind Walk
von Patricia Schröder

Bewertet mit 5 Sternen

Als eine kleine Gruppe Jugendlicher – Thore, Joy, Natascha, Jesper, Lida, Birk und Isabel – sich zu einem Abenteuer über das Internet angemeldet haben, wussten sie noch nicht, was sie erwartet. Lida und Jesper spielen anfangs eine zentrale Rolle der Geschichte, weil sie befreundet sind. Lida will partout mitkommen, was Jesper versucht ihr auszureden. Den Jugendlichen werden die Augen verbunden, und mit einem Bus in die Wildnis gebracht, um sie an einem unbekannten Ort auszusetzen. Nur mit Schlafsäcken, Kompass, Klappspaten und anderen wenigen Utensilien ausgestattet, machen sich die Jugendlichen auf den Weg. Alle freuen sich auf dieses Abenteuer „Blind Walk“, wobei die Atmosphäre innerhalb der Gruppe aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere und Vorgehensweise bei diesem Event gereizt ist. Die Anspannung steigt innerhalb der Gruppe nachdem der Busfahrer, der sie zu dem Treffpunkt gebracht hat, von den Jugendlichen tot aufgefunden wird. Panik, Angst und Gereiztheit nehmen zu. Als Natascha und Lida in einem See schwimmen, taucht Lida nicht wieder auf. Parallel liegt ein junger Mann im Koma im Städtischen Klinikum, der seine Geschichte zwischen den einzelnen Kapiteln aus seiner Perspektive erzählt. Zwischen dem Komapatienten und den Jugendlichen beim Blind Walk besteht irgendeine Verbindung.

Die deutsche Autorin Patricia Schröder gelang es, einen spannenden, mystischen und unterhaltsamen Abenteuerroman für Jugendliche zu schreiben, an dem Erwachsene genauso viel Lesevergnügen haben. Lida spielt von Anfang bis Ende der Geschichte eine durchgehende Rolle. Jesper wird im Laufe der Geschichte eine Randfigur. Ihre Beziehung (Lida und Jesper) und ihre gemeinsame Zeit sind von Nähe und Distanz geprägt. Die anderen Jugendlichen wie Natascha und Isabel werden noch bedeutungsvoll im Verlauf der Geschichte. Natascha wirkt dominant und provozierend. Sie spricht gerne aus, was sie denkt. Zum Teil misstrauen sich die Jugendlichen mittlerweile gegenseitig, weil sie nicht wissen, wer den Busfahrer umgebracht hat, und wer diesen Blind Walk organisiert hat. Eine unbekannte Person – die auch der Leserschaft durchweg unbekannt bleibt bis kurz vor Schluss – versuchen die Jugendlichen ausfindig zu machen. Den Schreibstil hielt die Autorin jugendlich, locker und unterhaltsam bis zum Ende der Geschichte. Dieses Buch wurde ohne Schnörkel und Langatmigkeit geschrieben.

Zu lange habe ich diesen Schatz von Jugendbuch im Regal ungelesen stehen lassen, denn die Geschichte entsprach punktgenau meinem Geschmack in Bezug auf Spannung, Unterhaltsamkeit und Jugendlichkeit. Dieser Jugendroman wird als Mystery-Thriller eingeordnet, was dem auch hundertprozentig entspricht. Das Gute an der Geschichte ist, dass die Spannung und Unterhaltsamkeit gleichmäßig gehalten wird. Jugendlichen wie Erwachsenen ist dieser Jugendroman zu empfehlen, die mystische Thriller oder Thriller generell gerne lesen.