Rezension

Mystisch und geheimnisvoll

Panthersommernächte - Bettina Belitz

Panthersommernächte
von Bettina Belitz

Bewertet mit 5 Sternen

So hatte Nina sich das eigentlich nicht vorgestellt. Es war doch eben noch alles in Ordnung und jetzt ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Wegen dieses blöden Artikels in ihrer Schülerzeitung hat man sie als Teamleiterin und Chefredakteurin abgesägt, ihr Sponsor Schröter, der sich um ihr Training als Eiskunstläuferin kümmert, droht mit Wegfall seiner Werbeanzeigen. Und zu allem Überfluss wurde nun in ihrem kleinen Heimatörtchen Bornhausen auch noch ein Panther gesichtet, der alle Bewohner in Angst und Schrecken versetzt bis auf Nina, die irgendwie einen besonderen Draht zu diesem geheimnisvollen Raubtier entwickelt.
Als jedoch die Jäger des Ortes auf Pantherjagd gehen wollen, kann die 14-jährige nicht einfach tatenlos zusehen, wie ihr "Spirit", so nennt sie ihn, abgeknallt werden soll.

Meine Meinung

Schon das Cover finde ich sehr ansprechend, nichts mit Vampiren oder Werwölfen und doch mystisch.
Die Geschichte handelt in Deutschland in einem kleinen Ort namens Bornhausen. Vielleicht meint die Autorin damit tatsächlich einen Ort am südlichen Harzrand, in der Nähe von Seesen. Zumindest gibt es dort viel Wald, damit dieser Panther sich dort verbergen könnte.
Genau um diesen Panther geht es. Er und die 14-jährige Nina sind auf eine besondere Art miteinander verbunden. Sie kommunizieren miteinander, sind miteinander vertraut. Doch diese Vertrautheit ist gefährlich, denn Nina will ihn beschützen, nicht nur vor den Jägern, auch ihre Eltern würden das nie verstehen, und das bereitet Nina große Probleme. Klar, erkläre mal deinen Eltern, was ein Panther in oder unter deinem Bett zu suchen hat.
Während dieser Beziehung hatte ich das Gefühl, dass Nina über sich selbst hinauswächst. Ist sie zu Beginn des Buches zwar ehrgeizig, aber klein und insich gekehrt, kommt sie im Verlauf der Geschichte aus sich heraus. Rein optisch stellte ich mir Nina anfangs blass und farblos vor, mehr so die Streberin, als Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung, Schulsprecherin, die sich die Sorgen der anderen anhört und mit den Lehrern vermittelt, zuhause die brave Tochter und beim Training nur auf sich konzentriert. Eigentlich fehlen nur noch das Kostüm und die Pumps.
Aber je weiter ich im Buch las, umso offener und lockerer wurde Nina. Sie ist nicht länger das Mauerblümchen und stellt sich einigen Herausforderungen, die nicht nur mit dem Panther zu tun haben.
Bis jetzt hatte sie auch mit Jungs nicht sonderlich viel am Hut, sie schwärmt zwar für Cedric, aber der hat eine Freundin. Doch im Verlauf, mehr aus einer Notlüge heraus, gibt es Anbahnungen zu einem Jungen, der ihr eigentlich nie in den Sinn gekommen wäre. So wie Nina ein Geheimnis hütet, hat auch dieser junge Mann etwas zu verbergen, das die beiden mehr und mehr verbindet.
So mag ich ein Jugendbuch, Liebe, Geheimnisse, ein wenig mystisch und fantasievoll.
Selbst ich als fast 50-jährige konnte mich kaum von diesem Buch lösen und ich habe bis spät in die Nacht gelesen und mich fast wieder selbst als 14-jährige gefühlt und mitgefiebert. Es ist so ein Buch, das zumindest mich die Zeit vergessen ließ.
Der Schreibstil ist unkompliziert und flüssig zu lesen, für Jugendliche auf jeden Fall geeignet.

Unterm Strich

Nicht nur optisch ein Vergnügen, die Geschichte um Nina und Spirit hat mich gefesselt und begeistert.