Rezension

Mystisch und gruselig

Gruselmeer
von Marija Kraujas Anki M. Jill Noll

Beschreibung:
Die ideale Lektüre zu Halloween. Wenn die Abende dunkel werden und die Nächte kalt, ist die Zeit der Geister und Nachtmahre gekommen. Genau richtig, um sich mit einem guten Buch in finstere Welten entführen zu lassen. Mit unseren schaurig-schönen Geschichten taucht ihr mit uns ins Gruselmeer ein.

Meine Meinung:
Neun Autoren haben sich zusammengefunden, um spannende Geschichten zu verfassen. Sie entführen die Leser in dunkle und mystische Welten, verbreiten Horror und lernen das Fürchten.
Doch wo Finsternis ist, versteckt sich auch so manches Quäntchen Licht, und das muss nur zum Vorschein kommen.

"Die Anderswelt" lockt mit fernen Klängen und verführt ein Mädchen, dem zu folgen, was ihr Herz begehrt. Sehr poetisch und bildhaft.
In der Brandruine wird es gruselig, denn drei Teens wollen sich dem ultimativen Kick stellen - mit ungewissem Ausgang. Blutig und nervenaufreibend.

"Das Amulett von Whitby" erzählt von einem Fluch, der gebrochen werden muss. Unterhält bestens.
Zwei Betrüger stellen in "Das Haus in Athens" fest, dass es tatsächlich Geister gibt. Toller Schreibstil, sehr atmosphärisch.

"Am Salzmarkt" wird eine Archivarin mit der Vergangenheit konfrontiert, die geistreich ist. Fesselnd erzählt.
In "Der Ring des Raxoth" wird ein Ring zum "Schatz". Anleihen zu Lovecraft sind nicht von der Hand zu weisen. Nichts für schwache Mägen, dafür aber für alle Fans, die es etwas derber mögen. Mir hat es gefallen.

Bei dem Titel "Carnivorenexpress" musste ich schon schmunzeln, und war gespannt, was es damit auf sich hat.
Hier wird eine reale Begebenheit aufgegriffen - das Unglück am Djatlow-Pass 1959, um das sich so viele Gerüchte ranken.
Kurzweilig und durchaus packend.

"Ein Traum" verschwimmt zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Was ist echt, was nur geträumt? Ein Mädchen verliert beinahe den Verstand, und muss erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.
Die Erzählung lässt Bilder im Kopf entstehen. Ausdrucksstark, schöner Schreibstil.

Die Geschichte "Die steinerne Frau" kommt die Menschheit nicht gut weg. Hier zeigt sich das wahre Antlitz, das sich oft nur nimmt, nicht um andere schert und sich selbst am nächsten ist.
Die Botschaft, die die Story vermittelt, fand ich gut. Bei mir ist sie angekommen.

Man merkt, viele verschiedene Erzählungen haben sich in dieser Anthologie zusammengefunden.
Das Buch ist kurzweilig, die Geschichten abwechslungsreich.

Am besten haben mir "Das Amulett von Whitby" und "Das Haus in Athens" gefallen. Doch auch die anderen Geschichten hatten selbstverständlich ihren Reiz.

Das Cover und auch der Innenteil wurde passend gestaltet, es gibt auch Informationen zu den Autoren.

4 Sterne.