Rezension

Nach einigen Startschwierigkeiten ein fesselndes Buch über die Intrigen und Geheimnisse der Reichen und Berühmten!

Bourbon Kings 01 - J. R. Ward

Bourbon Kings 01
von J. R. Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Als das Buch bei mir ankam war ich doch erst etwas geschockt haha. Das Buch ist für dieses Genre ja doch schon ein richtiger Schinken. Aber davon habe ich mich natürlich nicht abschrecken lassen (vielleicht nur ein bisschen haha).

 

Leider hatte ich keinen wirklich leichten Einstieg in das Buch. J. R. Wards Schreibstil war für mich etwas ungewohnt, aber das war gar nicht mal so das Hauptproblem. Das waren nämlich die Charaktere. Auf den ersten Seiten wurde ich mit so vielen Personen und Namen überrumpelt und ich bin so oft mit den Namen durcheinandergekommen, dass ich teilweise gar nicht mehr durchblicken konnte, wer nun wer ist und über wen der Abschnitt gerade handelt. Da war auch schon mein nächstes Problem: In den Kapiteln wurden die Sichten getauscht, wenn man das so sagen kann. Mal handelt der Absatz von Lizzie, einer Angestellten am Hause der Bradfords, und dann kommt ein Absatz und der nächste Abschnitt handelt von Lane, einem Sohn des Bradford-Oberhaupts.

 

Doch nach den anfänglichen Schwierigkeiten, als ich halbwegs vertraut mit den Charakteren war und mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, gefiel mir das Buch immer besser. Man wird immer tiefer in das Netz von Intrigen und Geheimnissen geführt und fortlaufend kommt ein Ereignis nach dem anderen. Nach einiger Zeit steckte ich so fest in dem Bradford-Clan und ihren Aufdeckungen, dass ich nicht mehr aufhören wollte zu lesen.

Dadurch, dass das Buch sich nicht die ganze Zeit um dieselbe Person dreht, sondern um die Söhne Lane und Edward von William Baldwine, dem Chef der Bradford Bourbon Company, um seine Tochter Gin und um die Angestellte Lizzie, habe ich immer wieder neue Einblicke und Sichtweisen in deren (gemeinsames und privates) Leben bekommen, die das Buch selten langweilig gemacht haben. 

 

Mir gefiel auch der Einblick in das High-Society-Leben. Für Lane war es zum Beispiel nichts Besonderes, mit dem Porsche durch die Gegend zu fahren und dass dieses Haus einfach mal mega riesig war oder für Gin war der Luxus zum Beispiel so normal, dass sie der Überzeugung ist, nicht ohne so viel Geld leben zu können, doch für mich waren es Einblicke in eine exklusive Welt mit all ihren exklusiven Problemen. Ich mochte auch die Intrigen wirklich gerne, auch wenn das ja schon sehr klischeehaft in so einer High Society ist.

 

Natürlich hatte das Buch auch so seine Längen, was bei über 500 Seiten nicht wirklich verwunderlich war, doch alles in allem überwiegte bei mir der Lesegenuss. 

 

Ich mochte zum Glück auch alle Charaktere, aus deren Sicht das Buch spielt (mehr oder weniger, aber ich habe keinen nicht gemocht). Mit Gin hatte ich zwar am meisten meine Probleme, aber das lag auch daran, dass ich ihre Einsichten nicht so wirklich teilen konnte, einfach weil ich nicht in dieser Welt aufgewachsen bin. Am liebsten mochte ich Lizzie, weil sie einfach so eine starke Persönlichkeit ist und mit beiden Beinen fest im Leben steht und sich ihr eigenes Leben selbst erschafft. In sie konnte ich mich auch am meisten hineinversetzen.

 

J. R. Wards Schreibstil ist sehr ruhig und hat mich von der Ruhe sehr an Kristin Cashores Schreibstil erinnert. Sie schreibt in der dritten Person aus der Sicht des Protagonisten. Ich brauchte zwar etwas, um mich an die Ruhe zu gewöhnen, aber nach einiger Zeit habe ich es sehr genossen.

 

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