Rezension

Nach schwierigem Start packt es dich ...

Rat der Neun - Gezeichnet - Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet
von Veronica Roth

"Rat der Neun - Gezeichnet" von Veronica Roth ist 2017 bei cbt erschienen.

 Zum Inhalt: Cyra und Akos wachsen als Angehörige verfeindeter Völker in einer Galaxie auf, die aus neun Planeten besteht. Jeder Mensch entwickelt während seiner Pubertät eine besondere Lebensaufgabe, die entscheidend ist für das persönliche Schicksal, aber auch oft für das der anderen Völker. Cyra ist die Schwester eines brutalen Tyrannen, der Akos und seinen Bruder gefangen nimmt, um sein eigenes Schicksal zu verändern. Doch Cyra und Akos versuchen alles, um es nicht so weit kommen zu lassen.

Hätte ich dieses Buch nicht vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar bekommen, hätte ich wahrscheinlich nach 50 Seiten entnervt aufgegeben. Diese Geschichte startet so komplex und mit so vielen fremdartigen Namen für Menschen, Planeten, Blumen, Handelswaren etc, dass ich zunächst einfach überfordert war. Diese ganzen Informationen, die da auf mich einprasselten, mussten erstmal gefiltert und sortiert werden. Aber nach ca 1/3 des Buches konnte ich mich voll auf die Geschichte einlassen und sie hatte mich damit auch gepackt.

Trotzdem macht es mir gerade diese Komplexität der Geschichte so schwer, einen Beitrag zu diesem Buch zu schreiben.

Erzählt wird aus zwei verschiedenen Perspektiven: Einmal aus der Ich-Perspektive seitens Cyra, was für mich den Vorteil hatte, dass ich mich sehr schnell in sie hinein versetzen konnte, so anschaulich wurden ihre Gefühle und Gedanken beschrieben. Da fiel es mir mit der personalen Perspektive Akros schon schwerer, mit ihm warm zu werden. Spätestens jedoch, als die zwei ihre Gefühle für einander entdecken, wachsen einem die beiden ans Herz, müssen sie doch so unsagbar schwere Dinge ertragen. Dabei wird Veronica Roth auch teilweise überaus brutal in ihrer Erzählweise.

Die Autorin zeichnet sehr starke Hauptfiguren, die so facettenreich und bildhaft sind, dass gut nicht nur gut und böse auch nicht nur böse bedeutet. Dazu werden so viele Hintergrundinformationen geliefert, dass bei mir für einige Verhaltensweisen sogar Verständnis aufkam. Deutlich beschreibt die Autorin, dass jeder Mensch durch seine Vorgeschichte geprägt ist und es trotzdem in jedem selbst liegt, wie er damit umgeht.

So viel Informationen Veronica Roth zu den einzelnen Völkern und Planeten inkl. Ressourcen etc liefert, so sparsam und geheimnisvoll ist sie mit den sogenannten Lebensaufgaben. Hier spricht sie mir in zu vielen Rätseln, so dass mir manches nicht ganz klar wurde.

Alles zusammen punktet die Geschichte für mich aber mit einigen unvorhersehbaren Wandlungen, dass ich die Zeitsprünge zwischendurch, die für mich nicht immer logisch nachvollziehbar waren, gut verzeihen konnte. Nach dem ersten Drittel las sich das Buch für mich auch durchweg spannend, so dass ich jetzt auf Teil zwei gespannt bin. Und hier hoffe ich auch noch auf so einige Auflösungen ….