Rezension

nach wahren Begebenheiten

Die verlorenen Kinder - Michael Seitz

Die verlorenen Kinder
von Michael Seitz

Bewertet mit 5 Sternen

Michael Schütz hat einen Krimi der höchsten Brisanz geschrieben. 
Mit Falco Brunner lernen wir einen Ermittler kennen, von dem wir hoffentlich noch weiteres hören und lesen werden. Er versucht den Spagat zwischen seinen Kindern und der Ex-Frau zu leben und wir bekommen dadurch auch einiges zum Thema "Getrennte Paare mit Kindern" mit.
Nach wahren Begebenheiten, die weite Kreise zu, konstruiert Schütz einen Fall, der den Opfern Name und Bedeutung gibt.
Sexueller Missbrauch nicht nur in österreichischen Gefilden hinterlässt Spuren, auch wenn die Täter sich noch so sehr bemühen, alles unter Kontrolle zu haben. Die Opfer leiden ein Leben lang, das hat er gut ausgedrückt... Zudem ist es ihm gelungen Rückblenden einzubauen, die sehr behutsam, aber dennoch unmissverständlich zum Ausdruck bringen, was damals geschehen ist - dafür meinen Respekt.
Es müsst mehr Autoren und mehr Verlage geben, die sich trauen, das Unrecht beim Namen zu nennen - und ich wünsche dem Buch viele Leser, damit in den Köpfen der Menschen ankommt, dass Missbrauchsopfer ein Leben lang darunter zu leiden haben - es hinterlässt üble Spuren auf der Seele.
Danke für dieses Buch, welches Augen öffnet und ans Licht bringt, was hinter gut gemeinten Institutionen passiert ist - das ist ja kein Einzelfall.
Von mir aus Überzeugung fünf glitzernde Sternchen