Rezension

Nachwuchs in Sachen Geisterjäger

Johnny Sinclair - Beruf: Geisterjäger - Sabine Städing

Johnny Sinclair - Beruf: Geisterjäger
von Sabine Städing

Bewertet mit 4 Sternen

"Er war nicht mein Kumpel!" sagte der Schädel bestimmt. "Er war ein schmieriger, gieriger Kerl, der über Leichen ging, wenn es seinen Interessen nützte." "Und woran war er interessiert?" "Am ewigen Leben." "Wow, eine Nummer kleiner ging's wohl nicht, oder?" (...jeder legt seine Messlatte anders...)

Inhalt:

Der zwölfjährige Johnny Sinclair hat einen großen Traum: er möchte Geisterjäger werden; genauso wie sein Namensvetter und Vorbild John Sinclair aus dem fernen London. Und dessen Unterstützung könnte er auf Greyman Castle, dem Sitz seiner Familie, gut gebrauchen. Denn Johnny begegnet hier oftmals Geister, wie zum Beispiel den wild rumorenden Urahnen Malcolm Sinclair, der bald jede Nacht mit seinem Schwert randaliert. Sein Kindermädchen Cécile ist zwar eine Voodoo-Priesterin aus dem fernen Haiti, doch kann ihm auch nicht wirklich bei seinen Sorgen helfen. Als er eines Tages allerdings auf dem Heimweg einen sprechenden Totenschädel findet, der auf den Namen Erasmus von Rothenburg hört, wendet sich das Blatt und Johnnys Karriere kann dank der Unterstützung des Knochenkopfes durchstarten. Allerdings ahnt er nicht, dass es bei der Geisterjagd jede Menge zu beachten gibt, will man nicht selber der Gejagte werden!

Meinung:

Mit dem Band 2000 der Heftroman-Serie 'John Sinclair' wurden so einige Projekte rund um die Serie gestartet. Es gab sogar einen Heftroman-Ableger, die Sub-Serie mit dem Namen 'Dark Land'. Außerdem entschloss sich der Bastei-Verlag, in seiner Jugendabteilung 'Baumhaus' eine Serie um einen jungen Geisterjäger zu starten, welche auf die Zielgruppe der 10-13 Jährigen Leser zielen soll. Und zack - kam 'Johnny Sinclair - Beruf: Geisterjäger' auf den Markt. Es ist allerdings nicht wie befürchtet einfach eine Serie um die Abenteuer eines jugendlichen John Sinclair. Nein, die Autorin Sabine Städing konnte ein komplett eigenes Projekt hochziehen und erschuf den zwölfjährigen Spross von vielbeschäftigten Eltern, der auf dem Gutsitz Greyman Castle im abgelegenen Schottland nahe des kleinen Örtchens Blacktooth die meiste Zeit auf sich gestellt ist. Naja, neben seinem Kindermädchen Cécile, einer echten Voodoo-Priesterin, und der Haushälterin Mrs Adams, die sich zumeist auch auf dem Anwesen aufhalten. Mit einem lockeren und frischen Schreibstil bringt uns so die Schriftstellerin die Welt des aufstrebenden Geisterjägers wieder, der auf seinem Weg zur professionellen Geisterbekämpfung allerlei altersgerechte Abenteuer erleben muss. Dabei überzieht Frau Städing niemals und entwaffnet brenzlige Situationen gerne mit witzigem Charme. Dazu ist für Johnny jede Menge Kombinationsvermögen gefragt, was den Leser gespannt an den Seiten fesselt. Auch bei der Bewaffnung achtete die Autorin auf recht verträgliche Alternativen und zieht kein Kriegsarsenal herbei. Da die Handlung bis zum fesselnden Finale wunderbar abgerundet wurde, kann man nur sagen, das 'Johnny Sinclair - Beruf:Geisterjäger' ein wunderbarer Gruselroman nicht nur für die angepeilte Zielgruppe geworden ist, dem nun jede Menge Leser zu wünschen bleibt, damit weitere Abenteuer mit dem jungen Sprössling des Sinclair-Clans erscheinen werden...

Fazit:

Spannender Grusel mit jeder Menge Witz auch über die Zielgruppe hinaus! 

8,1 Sterne