Rezension

Nahegehender Island-Thriller

DNA - Yrsa Sigurdardóttir

DNA
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 5 Sternen

Die kleine siebenjährige Margrét muss miterleben wie ihre Mutter Elísa im eigenen Schlafzimmer zu Tode gefoltert wird. Margréts Brüder können durch das Kinderzimmerfenster fliehen. Eine Nachbarin findet die Brüder morgens in der Früh vor dem Haus. Daraufhin stellt sich heraus, was wirklich passiert ist. Während Elísa umgebracht wurde, befand sich der Familienvater Sigvaldi auf einer Dienstreise im Ausland. Die Psychologinnen Silja und Freyja kümmern sich nach der schrecklichen Tat um Margrét, die traumatisiert ist. Freyja kümmert sich die folgenden Tage weiterhin um Margrét mit der Unterstützung des Polizeikommissars Huldar. Die Experten diskutieren, ob Margrét in einem Kinderhaus besser aufgehoben wäre als im Elternhaus. Die Großeltern sind dagegen, solange der Familienvater noch nicht zu Hause ist. Es stellt sich heraus, dass Margrét nicht nach Hause will. Somit wird entschlossen, dass Margrét bei Freyja zu Hause einzieht. Und dann wird die nächste Frau tot aufgefunden. Sie wurde auf derselben Art und Weise umgebracht wie Elísa. Und dann werden Zahlencodes bei Elísa gefunden. Diese Codes finden auch andere Personen. Was will der Serienmörder mit den Codes aussagen?

Yrsa Sigurdardóttir erzählt in ihrem Thriller ungeschönt die brutale Vorgehensweise eines Serienmörders. Die Abgrenzung zwischen der kindlichen Psyche und der Erwachsenenpsyche kann man gut erkennen. Margrét als Zeugin wirkt authentisch, die man beschützen möchte. Da in diesem Thriller parallel das Leben der Brüder Karl und Arnar erzählt wird, kommt dadurch Spannung in die Geschichte, weil man erfahren möchte wie nun die Brüder – gerade Karl, der mit seiner Art wie ein Außenseiter wirkt, was wiederum manchmal Eigenschaften von Tätern ist – mit dem Tod der Frauen im Zusammenhang stehen. Sigvaldi, die Großeltern und Margréts Brüder wirken eher als Randfiguren. Besonders interessant sind die Figuren Freyja und Huldar, weil man sie in ihrer dienstlichen und privaten Rolle beobachten kann. Man kann so viel verraten, dass sie beiden sich privat schon einmal begegnet sind, bevor Elísa umgebracht wurde.

Dieser Thriller zieht einen in Bann. Wer gerne nordische Krimis oder Thrillers liest, wird mit dem Auftakt-Thriller von Yrsa Sigurdardóttir um die Figuren Freyja und Huldar gut unterhalten. Es ist kein blutiger, aber ein emotional grausam erzählter Thriller. Die Thrillerleserschaft kommt auf ihre Kosten. Man kann hoffen, dass der zweite Fall für Freyja und Huldar genauso gut wird. Denn Psychologin und Kommissar sind ein gutes Gespann für gute Thriller.