Rezension

Naja

Wir fallen nicht - Seita Vuorela

Wir fallen nicht
von Seita Vuorela

~~Inhalt:

Die Brüder Mitja und Vladimir verbringen ihre Sommerferien am Meer, doch der Urlaub wird von einem Unglück überschattet: Mitjas bester Freund ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Mitja unternimmt ausgedehnte Streifzüge und freundet sich mit einigen Jungen an, die ihr Lager am Strand aufgeschlagen haben. Aber ihr kleines Reich ist nicht nur ein Abenteuerspielplatz für Vagabunden - es ist eine Welt voller Mystik und Magie, die Mitja immer stärker in ihren Bann zieht.

Meine Meinung:

Das Cover finde ich gut, es passt zum Thema, vor dem Lesen wie nach dem lesen, auch wenn man erst etwas darüber nachdenken muss.. Aber so lernt man wenigstens was dazu ;) Ich finde die Farben sehr schön und sie erinnern wirklich an das Thema Sterben und die Ungewissheit, was nach dem Tod kommt, wovon das Buch ja auch irgendwie handelt. Den Titel finde ich total Klasse, er ist geheimnisvoll und sogar irgendwie magisch und auch er passt zur Geschichte.

Zum Schreibstil kann ich einfach nur sagen: Er war das allerbeste an der Geschichte, genial, wunderschön und nur deshalb habe ich das Buch nicht schon früher beendet. Man konnte sich super in die verschiedenen Situationen hineinversetzen und ich denke, wenn man die Geschichte anders geschrieben hätte, könnte das Buch nur durch den Schreibstil richtig gut werden.

Die Charaktere... Nun ja was soll man dazu sagen.. Die Beziehung zwischen Mitja und seinem Bruder Wladimir war alles andere als normal. Und ich muss sagen, die ganze Zeit fand ich die beiden miteinander total unsympathisch. Aber im Buch gibt es am Ende eine ganz entscheidende Wendung, die quasi die komplette Geschichte und alle Ansichten revolutioniert und danach fand ich es viel verständlicher.. Aber nun mal allgemein zu dem Personen. Eigentlich kann ich von allen das gleiche sagen: Es wird VIEL zu wenig erzählt, es gibt zu wenige Details, Geschichten, die die Charaktere menschlicher und echter machen könnten,. irgendwie wirkten sie alle gleich, weil man so wenig von ihnen wusste, was sie zu Individuen hätte machen können. Klar, waren sie sympathisch, aber ich könnte mich nicht in sie hineinversetzen und das war total schade. Vor allem die Jungen vom Strand waren und blieben ein riesengroßes Rätsel. Natürlich wurde am Ende aufgelöst, warum man nichts von ihnen wusste, aber während der ganzen Geschichte vorher wurde nicht das geringste über sie erklärt... Und das hat sich eigentlich auch auf die anderen Personen übertragen.. Schade.

Und leider hat sich mein Unwissen bezüglich der Charaktere auch noch zu einem Unwissen bezüglich der ganzen Geschichte entwickelt. Als ich mit dem Buch begonnen hab, wusste ich nichts und hab auch überhaupt nicht kapiert, um was es eigentlich geht, geschweige denn wohin diese Geschichte führen soll (Das wusste ich am Ende allerdings genauso wenig).. Und das hat sich über das ganze Buch fortgesetzt, weil man nur im Dunkeln getappt ist und keine Infos bekommen hat. Ich war mir teilweise nicht einmal sicher, ob die Geschichte überhaupt etwas aufklären will, ob es überhaupt ein Geheimnis, ein Rätsel gibt, weil alles so undurchsichtig war. Ich hab mich gefühlt wie ein Detektiv ohne einen Fall, den er lösen soll. Und das hat eben leider auch dazu beigetragen, dass ich mein Interesse an der Geschichte immer mehr verloren habe.

Das Ende, als alles aufgeklärt wurde und man endlich hinter die ganze Geheimnistuerei gekommen ist, war echt großartig und total spannend, so dass ich das Buch plötzlich nicht mehr aus der Hand legen konnte, obwohl ich es vorher nie in die Hand nehmen wollte. Aber leider waren das nur die letzten 50 Seiten und dafür kann und will ich dem Buch dann auch keine 4 oder 5 Sterne geben.. Also lautet mein Fazit, dass die Geschichte eine super Idee und ein tolles Ende hatte, alles andere aber eher schlecht umgesetzt war..