Rezension

Naja..

Dämonendämmerung - Die Auserwählte - Sabine Reiff

Dämonendämmerung - Die Auserwählte
von Sabine Reiff

Inhalt:
Dorothea Bergmann ist unzufrieden mit ihrem Leben als Lokalreporterin in dem verschlafenen Städtchen Kirchbronn. Doch dann kommen Thomas Heyder und der Historiker Alexander Maar in die Stadt, von denen keiner etwas weiß, welche jedoch das kleine Städtchen mächtig in Aufruhr bringen. Seltsame Dinge gehen vor sich und es scheint, als hätten Dämonen gefallen an Kirchbronn gefunden...

Meine Meinung:
Die Grundidee von Sabrine Reiffs Fantasyroman „Dämonendämmerung – die Auserwählte“ ist eigentlich sehr gelungen und bietet viel Potenzial für einen spannenden und romantischen Fantasyroman. Leider aber scheitert es ein wenig an der Umsetzung. So vielversprechend der Klappentext und das Cover also wirkten, ich wurde leider enttäuscht. Die erste Hälfte des Buches konnte mich die Geschichte so gar nicht fesseln. Es kam nicht wirklich Spannung auf und es kam mir zwischenzeitlich vor, als würde die Geschichte nur sehr schleichend vorankommen.
Erst ab der zweiten Hälfte kommt zum ersten Mal so etwas wie Spannung auf. Den Leser wirklich in ihren Bann zu ziehen, schafft die Geschichte noch nicht ganz, trotzdem werden Fragen aufgeworfen, die animieren weiterzulesen, was ja leider vorher gänzlich gefehlt hat.
Das größte Manko, was der Geschichte leider anhängt sind die Charaktere. Sie sind in sich widersprüchlich und sehr willkürlich. Kein einziger von ihnen war mir auch nur ansatzweise sympathisch. Am wenigsten überzeugt aber leider die Protagonistin Dorothea, kurz Doro. Zu ihr als Hauptfigur habe ich als Leser überhaupt keinen Bezug. Müsste ich sie jetzt charakterisieren...würden mir nur schlechte Aspekte einfallen, die ihren Charakter nicht wirklich definieren. Denn eigentlich hat sie gar keinen. Sie handelt durchweg widersprüchlich und konfus und in ihren Gedanken springt sie immer wieder so wahllos umher, dass ich ihr meistens überhaupt nicht folgen konnte. Ihre Meinungen ändert sie regelmäßig, sodass man eigentlich nicht wirklich weiß, was die Gute jetzt von den Situationen oder den anderen Charakteren eigentlich hält. Erst sagt sie zum Beispiel, Jemand wäre ihre persönliche bittere Pille, die sie jeden Tag einnehmen muss und sie kann ihn auf den Tod nicht ausstehen. Bereits zwei Seiten später, verteidigt sie diesen jedoch und behauptet, er wäre eigentlich gar nicht so schlecht. Und so geht das leider die ganze Zeit. Sie hat keine wirklichen Eigenschaften, die ihren Charakter ausmachen würden, außer dass sie als dieser unheimlich schwach ist. Sie lässt sich von anderen herumschubsen und beeinflussen, ohne einmal Dinge zu hinterfragen. Ständig trifft sie die falschen Entscheidungen, was ja an sich nicht schlimm wäre, wenn man als Leser wenigstens nachvollziehen könnte, WARUM sie dies denn tut. Aber nein, eigentlich ist sie als Bezugsperson für den Leser vollkommen falsch gestaltet, denn der dieser weiß einfach nichts über sie und die Autorin lässt auch nicht zu, dass man die Welt durch ihre Augen sieht. Vielmehr bleibt man ein stiller Beobachter ihres vollkommen sinnlosen Handelns.

Aber auch den anderen Charakteren konnte ich nichts abgewinnen. Die Liebesgeschichte geht viel zu schnell und reißt nicht wirklich mit. Erst misstraut sie ihm aufs Extremste, nur um sich dann im nächsten Moment von ihm verführen zu lassen, ohne das Geringste von ihm zu wissen. Und natürlich sind es dann auch gleich die ganz großen Gefühle. Dabei hat es sich mir einfach nicht erschlossen, was sie eigentlich an ihm findet. Er sieht gut aus, ok. Aber das war es dann leider auch schon. Denn für mich kam er ziemlich kühl, unsympathisch und distanziert rüber.

Fazit:
Es ist eigentlich ziemlich schade, dass mich das Buch gar nicht überzeugen konnte, da es wirklich sehr vielversprechend klang und ich mich auf das Lesen gefreut hatte. Die Grundidee und das Konzept sind wirklich gut und hätten Stoff für einen guten Fantasyroman liefern können. Leider mangelte es aber an einer durchdachten Charakterzeichnung und einem guten Spannungsbogen.