Rezension

Naja mehr Schein als sein

Schrei
von Eric Berg

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nun ja ich glaube wenn auf dem Buchdeckel Psychothriller steht und das Cover ein wenig blutig gestaltet ist dann erwarte ich genau das, einen spannenden und blutigen Thriller. Dem ist bei "Schrei" leider erst am Ende so, weshalb ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch rangegangen bin. Der Einstieg war seltsam und erstmal verwirrend. man erfährt nicht viel, nur das etwas Schreckliches wohl in dem Internat geschehen ist und diesem Ereignis wohl einiges vorausgegangen ist. Die Geschichte begleitet die meiste Zeit Lulu in der 3. Person unterbrochen von  Mitschülern die direkt und indirekt in Geschichte verstrickt waren. So trifft man dabei sowohl auf Haupt- als auch auf Nebenfiguren. Klingt vielleicht verwirrend, ist es aber nicht, denn die "Zeugenberichte" sind in der Ich-Perspektive geschrieben und als Überschrift steht der zugehörige Name. Dabei erfährt man immer nur Häppchenweise etwas zu den schrecklichen Ereignissen und kann selbst Verdächtigungen anstellen was wohl geschehen ist.
Leider hat es die Geschichte selbst es aber nicht geschafft mich mitzureisen. Es passiert zwar immer wieder etwas und es wird versucht die Spannung aufzubauen und zu halten, nur leider gelingt das dem Autor überhaupt nicht. Zum Einen mag das an Lulu liegen, welche schon etwas sehr naiv rüberkommt und zum Anderen lag das auch daran, dass die schrecklichen Ereignisse zum Schluss zwar schlimm waren aber mich nicht wirklich vom Hocker gehauen haben. Die Auflösung war dann doch etwas fade und hat den Psychothrillergeschmack vermissen lassen. Müsste ich das Genre jetzt einordnen, wäre das eher ein Romancejugendbuch mit leichten Thrillereffekt am Ende. Eher eine Internatsgeschichte mit den üblichen Intrigen und Liebeleien, die zum Schluss einen traurigen Höhepunkt hat.

Mein Fazit

Wenn man seine Erwartungen nicht zu hoch schraubt und sich von dem Wort Psychothriller und der Aufmachung des Buches nicht blenden lässt, sorgt "Schrei" für kurzweilige Unterhaltung. Die Perspektivwechsel fand ich sehr gut gelungen und hätte mir davon etwas mehr erhofft. Das Ende war leider etwas fade und dabei ist viel Potential verpufft.