Rezension

Naja...nicht wirklich mein Fall

Und Gott sprach: Wir müssen reden! - Hans Rath

Und Gott sprach: Wir müssen reden!
von Hans Rath

Bewertet mit 2 Sternen

Psychotherapeut Jakob Jakobi ist geschieden, pleite und beruflich gescheitert, als er auf den Zirkusclown Abel Baumann trifft. Der möchte bei Jakob in Therapie gehen und leidet offensichtlich an einer kuriosen Persönlichkeitsstörung. Er hält sich für Gott. Jakob ist fasziniert von Abels vielfältigen Talenten, doch das dieser wirklich Gott ist, glaubt er nicht...das kann ja auch gar nicht sein. Oder doch?

Die Grundidee ist wirklich gut und die Geschichte bietet ein paar interessante Gedanken. Doch insgesamt bin ich enttäuscht von dem Buch. Der Klappentext versprach eine unterhaltsame Geschichte mit Tiefgang und die ersten paar Seiten schienen dies zu bestätigen, also erwählte ich das Buch zu einem von dreien, die ich mir mit einem Geschenkgutschein holte.  Doch leider hatte die Geschichte mir außer ein paar Schmunzlern, ein paar wirklich gut gelungenen, berührenden Momenten und wie gesagt ein paar interessanter Gedanken zum Thema "Gott und Gottesglaube" nicht viel zu bieten. Obwohl das Buch nicht mal 300 Seiten hat, brauchte ich recht lange um es zu Ende zu lesen, weil es mich einfach nicht fesseln konnte. Die Geschichte dümpelt so vor sich hin und wirkt oft eher wie eine Aneinanderreihung von Szenen, von denen aber viele belanglos sind. Das mir die Szenen belanglos vorkamen liegt vorallem daran, dass Jakob eine ziemlich blasse Hauptfigur ist, mit der ich irgendwie nicht richtig warm geworden bin, weshalb sich mein Interesse an seinem Leben schnell auf ein Minimum beschränkte. Und dieses Minimum heißt Abel Baumann, der tatsächlich ein interessanter Charakter ist, den ich gerne mag. Auch Doktor Kessels und Heinz mochte ich gern.  Die anderen Charaktere blieben genau wie Jakob irgendwie blass und auf ein Minimum reduziert. Dem Schreibstil stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. An vielen Stellen hat er mir recht gut gefallen, an anderen eher weniger.

Mein Fazit: "Und Gott sprach: Wir müssen reden!" hat eine gute Grundidee, einige interessante Aspekte, etwas Humor und ein paar schöne Stellen, ist insgesamt aber eher "gut gemeint" denn wirklich gut. Schade finde ich, dass sie genau dann endete, als ich die Hoffnung bekam, dass es jetzt doch noch interessant werden könnte, nachdem die Geschichte in einem meistens recht gleichbleibenen Ton vor sich hindümpelte. Vielleicht fehlt mir auch einfach der Bezug zu der Geschichte und den Charakteren, weil sie sich alle in einem völlig anderen Lebensabschnitt befinden als ich. Keine Ahnung. So hat mich das Buch jedenfalls nicht überzeugt.