Rezension

Naschmarkt

Naschmarkt - Anna Koschka

Naschmarkt
von Anna Koschka

Dotti arbeitet als Journalistin und verbringt ihre Abende am liebsten gemütlich mit ihrem Kater und ihren Büchern auf der Couch in Schlabberklamotten. Auf Männer hat sie keine Lust mehr und gibt diesen auch keinen Raum in ihrem Leben. Als sie von ihren Vorgesetzten dazu verdonnert wird, eine Internetdatingagentur zu testen und darüber zu berichten, wehrt sie sich vehement dagegen. Doch jeglicher Widerstand ist zwecklos und so beginnt Dotti eine bissige Kolumne über Mauerblümchen und Onlinedating zu schreiben, welche ungeahnte Folgen mit sich bringt…
Ich bin zwar weder Single noch Mauerblümchen, dafür jedoch Bloggerin und finde Bücher in denen ein Blog eine wichtige Rolle spielt irgendwie interessant. Die vielen guten Rezensionen haben dann ihr übriges getan, um mich auf das Buch aufmerksam zu machen. Ich konnte mich wirklich gut in die Geschichte einfinden und hatte schnell ein Bild von allem vor Augen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen.  Es gibt mehrere Anspielungen auf die Bloggerwelt im Allgemeinen und die Literaturblogger im Besonderen, welche mir gut gefallen haben.
Besonders Dottis Kolumnen habe ich sehr gerne gelesen und genauso wie in der Geschichte, denke ich, dass die Autorin damit auch vielen Menschen im wahren Leben aus dem Herzen gesprochen hat.  Die Kolumnen und Dottis Gedanken liefern viel Wiedererkennungswert, was ich immer sehr schätze. Am meisten habe ich mich jedoch in den Szenen wiedererkannt, in welchen Dotti versucht, das perfekte Katzenphoto zu schießen.
Einige Szenen fand ich viel zu überdreht und war dann von diesem „zu viel“ auch genervt. Leider haben diese Situationen wie z.B. die Szene in der Oper oder die Botschaft im Schuh das Ganze für mich auch recht unglaubwürdig gemacht. Ebenso wurde mein Sinn für Humor nicht angesprochen, so dass ich das Buch als nicht so lustig, wie es überall beschrieben wird, empfunden habe. Gegen Ende war auch Dottis Verhalten für mich nicht mehr nachvollziehbar und ich konnte ihre Gefühle nicht verstehen.