Rezension

Nebelmacher

Nebelmacher - Bernhard Trecksel

Nebelmacher
von Bernhard Trecksel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Fantasy- Roman „Nebelmacher“ ist das Debüt von Bernhard Trecksel. Der „Nebelmacher“ ist der Auftakt zu einer Reihe.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Clach, genannt "Totenkaiser", ist ein Nebelmacher. Diese meisterlichen Assassinen töten im Dienste der Göttin des Mordens nicht nur den Körper, sondern können auch die Seele vernichten. Clach hat gerade einen Auftrag abgeschlossen, da erfährt er Ungeheuerliches: Seine Tötungen waren gar nicht von der Göttin sanktioniert und damit wider ihr Gesetz! Clach macht sich auf die Jagd. Irgendjemand wird für diese Täuschung bezahlen. Doch der Totenkaiser ist längst selbst der Gejagte...

 

Zuerst möchte ich die Gestaltung positiv hervorheben. Das Cover hat mich persönlich sofort in seinen Bann gezogen und hat mich neugierig gemacht, was wohl für eine Geschichte hinter so einem Cover stehen könnte. Auch die Karte, welche im inneren der Klappbroschüre dargestellt ist, hat mich angesprochen und man hat einen besseren Überblick auf die fantastische Welt erhalten.

Die von Trecksel erschaffene Welt hat mir auch sehr gut gefallen. In den kurzen kursiven Passagen erhält man jeweils einen Einblick in die Geschichte in Bezug auf die Entstehung, warum diese Welt heute so ist, wie sie ist. Diese sind – besonders zu Beginn – noch recht kryptisch und mysteriös gehalten und als Leser fragt man sich, was hinter all dem stecken könnte. Auch der bestehende Nebel gibt einen Fragen auf. Was es mit diesem wohl auf sich hat? War dieser schon immer auf der Welt? Und warum sind die Barbaren in der Lage, im Nebel zu wandern, während die Stadtlinge sich vor dem Nebel mit Hilfe einer magisch- erschaffenen Kuppel schützen müssen? Was hat es mit den Titanen bzw. den Göttern eigentlich auf sich? All das sind Fragen, die im Verlauf des ersten Bandes teilweise im Ansatz geklärt werden.

Der „Nebelmacher“ ist eher ein temporeiches, blutiges und düsteres fantastisches Werk. Nicht selten wird Gewalt eingesetzt und auch die Atmosphäre ist eher düster gehalten. Selten kommt der Leser dazu, mal tief durchzuatmen – schon wird er wieder in die nächste actionreiche Szene gestoßen. Der Schreibstil ist sehr wortreich und bildhaft. Nicht selten werden Vergleiche angeführt. Mir hat dieser nicht immer einfache Schreibstil sehr gut gefallen und es hat gut im Zusammenhang mit der Komplexität der geschaffenen Welt gepasst. Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Zu Beginn konnte ich nicht sofort mit jedem warm werden, doch im Verlaufe der Geschichte sind auch diese mir ans Herz gewachsen. Besonders Clach, ein Nebelmacher, auch der Totenkaiser genannt, hat es mir in diesem Buch angetan. Er ist quasi ein Assassine und kommt im Verlauf der Story auf den Gedanken, dass man seine wirklich guten Fähigkeiten missbraucht haben könnte. Er ist etwas arrogant und liebt es, die Entropie zu verringern – er will in jeder Situation die Kontrolle behalten. Gerne hätte ich mehr über seine Geschichte gelesen.

Aber auch Ormgair, ein Barbar aus dem Amboss, ist ein durchaus interessanter und sympathischer Charakter. Zu Beginn unterscheidet er sich doch recht stark von den anderen Protagonisten, da sich seine Lebensweise sehr von den anderen unterscheidet. Er hält sehr viel von Ehre und wünscht sich eigentlich nur noch, ruhmreich in einem Kampf zu sterben.

Auch das Pairing Greskegard und Sanftleben konnte mich vollends überzeugen, wobei die beiden es mir von der ersten Szene mit ihnen überzeugen konnten. Ihre Art ist einfach wunderbar und bei ihnen weiß man auch ziemlich schnell, was ihre Ziele sind – sie sind nämlich auf der Jagd nach dem Totenkaiser.

Etwas stiefmütterlich wurde besonders zu Beginn des Buches Morven behandelt. Sie ist die Tochter eines einflussreichen Mannes und wurde in ein Kloster abgeschoben. Im späteren Verlauf der Story wird ihr Charakter jedoch immer wichtiger und sie bekommt auch etwas mehr Raum.

Die verschiedenen Erzählperspektiven kreuzen sich immer mal wieder oder werden zum Teil auch zusammengeführt. Aber meistens agieren sie doch recht unabhängig voneinander.

Portionsweise bekommt man immer mal etwas Hintergrundwissen, bis sich alles bei einem wirklich spannenden und überzeugenden Finale zuspitzt.

Was die Aussage des Epiloges ist, da bin ich mir leider noch nicht ganz sicher.

 

Der Autor Bernhard Trecksel hat wirklich einige interessante Ideen in dieses Buch eingeflochten und in eine wunderbare Welt gepackt, dieses Buch mit sympathischen Charakteren gefüllt. Sein Schreibstil ist einmalig und hat mir wirklich gut gefallen. Voller Vorfreude warte ich jetzt auf den folgenden Teil und möchte für dieses Buch 4,5 Sterne vergeben.