Rezension

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"Nebelschrei" von Sam Baker

Nebelschrei - Sam Baker

Nebelschrei
von Sam Baker

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Nach außen ist Helen eine starke Frau. Kerner ahnt, dass ihr die Erinnerungen an die Hölle, die sie erlebt hat, täglich den Atem rauben. Und dass sie nur knapp dem Tod entkommen ist. Das
verfallene Anwesen in einer abgelegenen Gegend in Nordengland scheint das perfekte Versteck zu sein. Doch die Dorfbewohner kommen Helen näher, als ihr lieb ist. Denn niemand darf wissen, 
wo sie ist - vor allem nicht der Mensch, dem sie am meisten vertraut hat...

Eindruck

Der Prolog bietet eine spannende und fesselnde Einleitung in die Geschichte. Leider konnte dann die Handlung aber für meinen Geschmack nicht halten, was der Prolog versprach.

Teil Eins - Die Fremde
Der Leser lernt die Protagonistin Helen kennen. Eine scheinbar selbstbewußte Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und selbiges im Griff hat. Ich konnte ihre Handlungsweisen
allerdings nur bedingt verstehen. Warum zieht sie sich in die Einsamkeit eines Dorfes zurück, wenn sie sich in der Großstadt wohler fühlt? Warum mietet sie ein riesig, heruntergekommenes
Anwesen in Alleinlage, wenn sie sich eigentlich vor jedem Schatten an der Wand fürchtet? Sie mag Menschen und deren Gegenwart aber meidet die Dorfgemeinschaft? Warum flüchtet sie überhaupt aus der Situation und taucht unter? All diese Fragen blieben für mich offen.

Eine weitere Hauptperson in diesem Teil war Gil - Journalist im Ruhestand, der nichts anderes zu tun hat, als sich selbst zu bemitleiden und im Leben von Helen herumzuwühlen, bis er unter 
sehr fragwürdigen Methoden zum Erfolg kommt und ihm Helen notgedrungen Frage und Antwort steht. 

Teil II - Der Junge
Dieser Teil ist ein endlos langer - von kurzen Zwischenfragen Gil's - geführter Monolog, in dem Helen ihre "Geschichte" erzählt. Von den grausamen und prägenden Erlebnissen einer Fotografin in Krisen- und Kriegsgebieten, die Helen nie verarbeiten konnte und unter einem Post-Traumatischen-Stress-Syndrom leidet.

Teil Drei - Der Scar
Im letzten Teil nimmt dieser Thriller dann langsam mal ein klein wenig Fahrt auf und es kommt ein Hauch von Spannung auf. Hier gebe ich zu, hätte ich mit dem Täter nicht gerechnet, aller-
dings war der Tatort wenig überraschend, da von vornherein vorhersehbar.

Fazit
"Nebelschrei" für mich kein Thriller, eher ein Psychoroman. Sehr langatmig und zäh, mit wenig Spannung und Überraschungen.