Rezension

Némirowskys leise Töne überzeugen auch in "Hardelot"

Die Familie Hardelot - Irène Némirovsky

Die Familie Hardelot
von Irène Némirovsky

Bewertet mit 5 Sternen

Melancholisch, leise und doch ergreifende und überzeugende Familiengeschichte

Irène Némirovsky, 1903 als Tochter eines jüdischen Bankiers in Kiew geboren, floh mit ihrer Familie vor der Revolution nach Paris, erreichte schriftstellerische Erfolge, wurde 1942 ins Konzentrationslager Auschwitz verbrachr, wo sie starb.  Die Geschichte der Familie Hardelot entstand vor dem erfolgreicheren und nach dem K4rieg auch zuerst veröffentlichten "Suite Francaise" und zeichnet ein interessantes Porträt von Menschen, befasst mit ihren eigenen mehr oder weniger großen Problemen und mit der sicheren Einstellung, dass der Blitz, schlüge er denn tatsächlich ein, natürlich zuerst einmal das Nachbarhaus träfe. Das Buch heisst im Original "Les biens de ce monde" (auf Deutsch "Die Güter dieser Welt") und wurde von Eva Moldenhauer übersetzt. Es hat mich mit seinen leisen Tönen überzeugen können und ich nahm am Schicksal der Familie trotz deren gelegentlich hervorschimmernder Borniertheit lebhaften Anteil. Das Cover passt m. E. ebenfalls recht gut.