Rezension

Nentwich, Vera - Blaue Vögel: Rausgekickt

Rausgekickt: Blaue Vögel - Vera Nentwich

Rausgekickt: Blaue Vögel
von Vera Nentwich

Bewertet mit 3 Sternen

Zunächst zu der Idee zu dem Roman. Die fand ich ganz gut: ausgefallen, witzig und interessant. Die Vorstellung, dass es Schicksalsboten geben soll, die dabei behilflich sind,  einen Schicksalsplan für jeden Menschen zu erfüllen, hat gewissen Charme.
In diesem Roman geht es um die Hauptprotagonistin Mechtchild, deren Selbstwertgefühl zum Wünschen übrig lässt. Eine unsichere, an sich zweifelnde Frau, die in einem zermürbenden und mehr als unerfreulichen "Vater-Tochter-Konflikt" steckt, und oben drauf von allen möglichen Ängsten geplagt wird.
Die erste Begegnung mit der Protagonistin hat mich regelrecht umgehauen, denn ich dachte, so ungeschickt kann doch kein Mensch sein.
Wie sich herausstellte, doch - die Mechtchild. Die Frau ist einem Hurricane gleich zu setzen. Da wo sie auftaucht, ist Chaos zu Hause. Allerdings passiert es meist nur dann, wenn sie sich unsicher fühlt, und im ersten Teil des Romans, ist es ein Dauerzustand der Protagonistin.

Zum Glück durchlebt sie im Laufe der Geschichte einige Veränderungen, die letztendlich dazu führen, dass sie im Stande, ihrem früheren Leben zu entfliehen, ist.

Insgesamt kann ich sagen, dass mir der Roman von der Idee her sehr gut gefallen hat, weniger gefallen hat mir die sprachliche Umsetzung. Nach meinem Geschmack ist der Roman in einer zu schlichten Sprache geschrieben: viele kurze, abgehackt klingende, Sätze, häufige Wiederholungen von bestimmten Ausdrücken, wie z.B. "blöde Kuh" oder "flotte Bienen", einige Dialog-Sequenzen wirkten auf mich konstruiert und unnatürlich.
Möglicherweise lag dahinter die Absicht, die Geschichte locker und leicht wirken zu lassen.
Meinen Geschmack hat der Erzählstil eher weniger getroffen. Die Geschichte an sich fand ich jedoch durchaus unterhaltsam und nett.